Theatergruppe der FFW spielte heitere Kriminalkomödie
Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Die Redewendung von Wilhelm Busch passt perfekt zu der Aufführung „Die verschwundenen Untermieter“ der Theatergruppe der Freiwilligen Feuerwehr Hallerndorf. Der kluge deutsche Humorist und Dichter hätte wohl seine wahre Freude gehabt, wäre er im Publikum gesessen. Die Laienschauspieltruppe hatte sich ein herrlich-heiteres Kriminalstück in drei Akten von Wolfgang W. H. Haberstroh ausgesucht, das sie in sechs allesamt restlos ausverkauften Abendvorstellungen einem hellauf begeisterten Publikum darbot. Das von Irrungen und Wirrungen gespickte Theaterstück wurde im Saal der Brauereigastwirtschaft Rittmayer aufgeführt.
Verschwundene Männer in Hallerndorf deuten auf ein Gewaltverbrechen hin, lasen die beiden Vorsitzenden der Ortswehr Joachim Bauer und Werner Fischer abwechselnd bei den Vorstellungen bei der Begrüßung zur Einleitung des Stücks aus der Tageszeitung vor. Alle acht Vermissten waren Untermieter auf einem einsam gelegenen Landsitz, der von drei Schwestern mit adeliger Abstammung, einer Tochter und dem Dienstmädchen samt Butler bewohnt wird. Eine Mordserie also? Grund genug für Kriminalkommissar Theodor Wichtig, gespielt von Fritz Seuberth, einmal nach dem Rechten zu sehen und sich selbst dort einzumieten. Neben Avancen der dort lebenden Damen ergeben sich auch viele Verdachtsmomente. Als dann auch noch ein berühmter Schauspieler – die Rolle wurde von Theater-Neuling Max Weisel hervorragend gespielt – in das weitere freie Zimmer einmietet, wurde es erst richtig aufregend.
Die Frauen des Hauses umschwärmen den Star und auch der Butler Charles (Jürgen Friedhelm), dessen urkomischen Schwalbenschwanz-Frack und senkrecht nach oben abstehender Haarspitze allein vom äußerlichen Erscheinungsbild schon Lachsalven beim Publikum auslösten, zeigte sich von ihm angezogen. Als dann der Kommissar endlich glaubt, die Lösung des Falles gefunden zu haben, kam es überraschend anders. Erstens halt. Und zweitens dachte im Publikum wohl keiner daran, dass es am Ende der Butler und nicht eine der lasziven Damen war, der mit dem begehrten Schauspieler durchbrannte. Und der verdutzte Kommissar erkannte, dass es mitnichten Morde waren, sondern vielmehr das forsche Nachsteigen der männersuchenden Frauen der Grund für das Verschwinden der vielen Männer war. Die verschwundenen Untermieter nahmen allesamt nur schnellstens Reißaus.
Die lustige und lebhafte Kriminalkomödie kam beim Publikum an, sie quittierten die Leistungen der Laienschauspieltruppe am Ende mit langanhaltendem Applaus. In die Rollen der drei männersuchenden Schwestern Klementine, Elvira und Florentine waren Stephanie Karrasch, Hanna Körber und Martina Hertlitz geschlüpft. Selina Lebender spielte die Tochter von Elvira und Angelika Körber glänzte in der Rolle des Dienstmädchens. Zum Gelingen trugen aber auch die vielen Helfer hinter der Bühne bei. Als Souffleusen agierten Christine Kraus und Milena Körber, für die Maske sorgte der Friseursalon Karin und die Technik war in guten Händen bei Thomas und Philipp Kraus.
Wie schon in den vergangenen 30 Jahren wurde auch in diesem Jahr ein Großteil der Einnahmen für einen sozialen Zweck gespendet. Die Theatergruppe übergab nach ihrer letzten Aufführung eine Spende in Höhe von 1.000 Euro an Konrad Göller und Kathrin Distler vom Hospizverein Bamberg.