Unsere Partnergemeinde Drena

1989 wurde die Partnerschaft zwischen den beiden Gemeinden Drena im Trentino in Norditalien und Hallerndorf besiegelt. Dieser Partnerschaft ging ein jahrelanges Kennenlernen mit Besuchen einzelner Familien aus Willersdorf voraus. Seit der Beurkundung der Partnerschaft bestehen regelmäßige Kontakte zwischen Schülern, Bürgern und Vereinen aus Drena und Hallerndorf. Mittlerweile entstanden so viele private Freundschaften, wobei die Sprachprobleme durch die gegenseitige herzliche Gastfreundschaft ausgeglichen werden.

Partnerschaft seit 1989

Drena liegt nur 15 km von Riva del Garda entfernt und thront hoch über dem Sarcatal. Die Ortschaft geht auf vorgeschichtliche Siedlungen zurück und ist von römischen und mittelalterlichen Einflüssen geprägt. Die mittelalterliche Burg von Drena erhebt sich auf einer felsigen Anhöhe. Von hier aus wurde lange der Eingang ins Sarcatal überwacht. Dieser Ansitz war stets im Besitz der Grafen von Arco. Das Dorf ist zudem reich an religiösen Stätten, wie z.B. die Pfarrkirche San Martino und die Kirche San Carlo Borromeo.



30 (+3) Jahre Partnerschaft Hallerndorf – Drena

Der Gegenbesuch der Freunde aus der italienischen Partnergemeinde Drena nach den schönen gemeinsamen Feierlichkeiten in Italien im April 2019 musste coronabedingt immer wieder verschoben werden. Jetzt endlich war es soweit, eine etwa 50-köpfige Delegation mit ihrer neuen Bürgermeisterin Giovanna Chiarani und ihrer Stellvertreterin Sara Bombardelli kam mit dem Bus angereist und wurde am Rathaus herzlich empfangen.

Offizieller Festakt in Willersdorf

Der Festakt zum 30-jährigen Jubiläum fand im Rahmen des Feuerwehrgrillfestes der Freiwilligen Feuerwehr Willersdorf-Haid statt. Bürgermeister Gerhard Bauer und seine Amtskollegin Giovanna Chiarani, die Ehefrau unseres früheren Willersdorfer Gemeindebürgers Christian Beck, hießen in einer gemeinsamen Ansprache die vielen Gäste im Festzelt willkommen. Ihr besonderer Gruß galt dem früheren Bürgermeister und Ehrenbürger der Gemeinde Hallerndorf, Heribert Weber, dem ehemaligen Bürgermeister Torsten Gunselmann sowie den amtierenden und früheren stellvertretenden Bürgermeistern, den Mitgliedern des Gemeinderates und den vielen anwesenden Vertretern der Vereine. „Freundschaft ist nicht nur ein Geschenk, sondern auch eine dauerhafte Aufgabe, die gelebt und immer wider erneuert werden muss“, riefen die beiden Gemeindeoberhäupter in Deutsch und in Italienisch den Festgästen zu. Und wenn sich die Freunde aus Drena mit den Hallerndorfern treffen, ist es immer ein besonderes Erlebnis, geprägt von riesiger Gastfreundschaft. „Am Aufbau des ´Europäischen Hauses` muss weitergearbeitet werden, das ist nicht nur die Aufgabe der großen Politik. Partnerschaften zwischen Gemeinden und ihren Bürgerinnen und Bürgern über Landesgrenzen hinweg – also solche wie von Hallerndorf und Drena – sind das Fundament dieser europäischen Gemeinschaft“, so Bauer und Chiarani.

Gastgeschenk der Italiener

Die italienische Delegation war nicht mit leeren Händen gekommen. Neben köstlichen Rot- und Weißwein hatten sie auch ein besonders Präsent im Gepäck dabei: ein etwa zwei Meter großes Relief aus Metall ihres Wahrzeichens, der Burg Drena. „Es ist der Blick auf die bekannte Burg von unserer Ortschaft aus“, erläuterte die Bürgermeisterin. Mit einer LED-Hintergrundbeleuchtung versehen, leuchtet die Burg im Dunkeln. Ein Präsent, das in der Gemeinde Hallerndorf einen Ehrenplatz finden wird, waren sich die dankbaren Gastgeber einig.   

Partnerschafts-Fahne als Symbol der Verbundenheit übergeben  

Zum Abschluss des dreitägigen Besuches der italienischen Partnergemeinde fand ein Gottesdienst in der Kreuzbergkirche statt. Er wurde von Pfarrer Matthias Steffel zelebriert. Er hatte dabei eine besondere Aufgabe. Als äußeres Zeichen der gegenseitigen Verbundenheit übergab Bürgermeister Gerhard Bauer nämlich eine große Fahne mit den beiden Nationalflaggen, den beiden Gemeindewappen und sich begrüßende Hände als Symbol. Je eine Fahne soll künftig in Drena, die andere in Hallerndorf als sichtbares Zeichen der Verbundenheit wehen. Die Fahnen bekamen von Pfarrer Matthias Steffel den kirchlichen Segen. 

Abschied fiel schwer

Rückblickend waren es drei ereignisreiche und wundervolle Tage mit unseren Freunden. Für ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm hatten viele fleißige Helferinnen und Helfer gesorgt. Neben dem Festakt im Festzelt in Willersdorf waren die Brauereibesichtigung der Brauerei Rittmayer und eine Schifffahrt mit anschließender Stadtbesichtigung in der Domstadt Bamberg weitere Höhepunkte. Neben dem prächtigen Gastgeschenk blieb eines wie immer zurück: Wehmut, aber auch die Vorfreude auf ein baldiges Wiedersehen!      


Spendenaufruf unserer Partnergemeinde Drena

Am 1. Juni 2018 ist die Erde nach tagelangem Regen unter der zentralen Burgmauer ins Tal abgerutscht und hat ca. 300m² Mauer mit in die Tiefe gerissen. Die noch stehenden Mauerreste sind dadurch sehr stark einsturzgefährdet. Die ständigen Natureinflüsse, vor allem die „Ora des Garda“, ein täglicher, starker Südwind, sowie Regen und auch kleinere Erdstöße bergen ein hohes Risiko, auch die anderen noch stehenden Mauern zu verlieren. Drei Jahre nach dem Einsturz der Burgmauer ist auch die notdürftige angebrachte Holzabstützung alt geworden und dementsprechend nicht mehr zuverlässig.

Die Gemeinde Drena mit etwa 580 Einwohnern ist alleiniger Besitzer der Burganlage. Dies führt dazu, dass sie allein für die laufenden wie auch jetzt notwendigen Reparaturkosten aufkommen muss. Aufgrund der durch Corona bedingt geringen Einnahmen ist es für die Gemeinde unmöglich, die notwendigen 1.250.000€ für die Rettung der Burg selbstständig aufzubringen. Konkrete Finanzhilfen für die Rettung und Restaurierung wurden aus staatlicher Richtung leider bis heute nicht in Aussicht gestellt.

Unsere italienische Partnergemeinde Drena hat sich, trotz der schwierigen finanziellen Lage, zum Ziel gesetzt ihr Wahrzeichen wieder instand zu setzen und damit ein wichtiges Kulturgut zu retten. Die einfache aber wunderschöne Burganlage hat eine weit mehr als 1000-jährige Geschichte und ist damit absolut schützenswert.

Wenn Sie unsere Partnergemeinde Drena finanziell unterstützen möchten, finden Sie weitere Informationen unter www.casteldrena.it.


1989-2019: Partnerschaftsfeier zum kleinen Jubiläum in Drena

27.04.2019

Seit 30 Jahren hat die Gemeinde Hallerndorf eine Partnerschaft mit der Kommune Drena im Trentino in Norditalien. Das kleine Jubiläum des 1989 geschlossenen Bündnisses galt es gebührend zu feiern. Mit zwei Reisebussen machten sich rund 90 Bürgerinnen und Bürger  zu den italienischen Freunden auf, sie wurden mehr als herzlich empfangen. Das Festwochenende bot ein vielseitiges und umfangreiches Programm.

Stationen des Tagesausfluges am Samstag waren unter anderem die Besichtigung des weltweit größten unterirdischen Apfellagers in einem ehemaligen Dolomit-Abbaustollen sowie eine Führung im Castel Thun im Nonstal nördlich von Trient. In den beiden Bussen waren neben heimischen Biergläsern und jede Menge Freibier der Brauerei Rittmayer auch rund 20 Mitglieder des Chors „Carisma“. Gemeinsam mit dem örtliche Kirchenchor aus Drena „Coro parrocchiale“ gab der Hallerndorfer Gospelchor als ein einstündiges Konzert in die Pfarrkirche St. Martino. Mit den getragenen und feierlichen Stücken kamen bei vielen der Zuhörern Gänsehautmomente auf.

Der feierliche Ehrungsabend, der von Carisma aber auch vom ansässigen Männerchor „Valle dei Laghi“ umrahmt wurde, war der festliche Höhepunkt des Wochenendes. Als Gastgeschenk übergab die Hallerndorfer Delegation ein vom Jugendpfleger Linus Oppelt handgemaltes Bild mit den Wahrzeichen der beiden Gemeinden. Auch Altbürgermeister, Ehrenbürger und Mitbegründer der Partnerschaft mit Drena, Heribert Weber, sowie Pfarrer Steffel hatten es sich nicht nehmen lassen, an dem Wochenende persönlich dabei zu sein. Seinen Abschluss fand das Wochenende bei einem Festgottesdienst am Sonntagvormittag, der von Pfarrer Matthias Steffel und Padre Don Stefano in deutscher und italienischer Sprache gemeinsam zelebriert und von „Carisma“ und dem Kirchenchor Drenas musikalisch umrahmt wurde. Die herzliche Gastfreundschaft, die von den italienischen Freunden entgegen gebracht wurde, war ab der ersten Minute zu spüren. So viel innige Herzlichkeit während der gesamten Dauer des Besuches in der 560-Seelen-Gemeinde sowie die perfekte Organisation der gesamten Fahrt haben die länderübergreifende Gemeindepartnerschaft noch stärker zusammen wachsen lassen. “Wir sprechen schon lange nicht mehr von Partnerschaft, wir sind Freunde – sehr, sehr gute Freunde!”, sprach ein total begeisterter Bürgermeister Torsten Gunselmann aus, was alle Mitreisenden empfanden. Sein Dank galt allen Beteiligten, insbesondere dem Chor Carisma für die musikalische Mitgestaltung des gesamten Wochenendes sowie Pfarrer Steffel für die Mitfeier des Abschlussgottesdienstes.

Als Erinnerungsgeschenke erhielten die Hallerndorfer Teilnehmer aus Drena gravierte Brotzeitbrettchen und selbstgemachte Konfitüre sowie die Gemeinde ein Bild zweier regionaltypischer Bäume in Gold. Der Gegenbesuch der italienischen Freunde in Hallerndorf ist im zweiten Halbjahr 2020 geplant.


25-jähriges Partnerschaftsjubiläum wurde gebührend gefeiert

26.04.2015

Das Festzelt brach in Jubel aus, als der Bürgermeister der italienischen Partnergemeinde Drena, Walter Bortolotti, am Ende seiner Rede die Parole ausrief: „Viva Drena! Viva Hallerndorf! Viva Europa!“. Nachdem bereits im vergangenen Jahr das Bestehen der 25-jährigen Partnerschaft in Italien gebührend gefeiert wurde, kamen die Freunde aus dem Trentino jetzt zu einem dreitägigen Gegenbesuch nach Hallerndorf. Die 50-köpfige italienische Delegation wurde mit offenen Armen und offenen Herzen empfangen.

Bier, Wein und Ochs am Spieß

Das Festwochenende mit Kirchenzug, gemeinsamen Gottesdienst und anschließendem Jubiläumsabend mit den Aischtaler Musikanten als Höhepunkte wird sicherlich nicht so schnell in Vergessenheit geraten. Hallerndorfer Bier und italienischer Wein flossen in Strömen. Es gab einen Ochs am Spieß, den Bürgermeister Torsten Gunselmann im Falle seiner Wahl im letzten Jahr versprochen hatte. Die örtlichen Brauereien, die Brauerei Rittmayer Hallerndorf, Brauerei Lieberth Hallerndorf, Brauerei Witzgall Schlammersdorf, Brauerei Friedel Schnaid und die Brauerei Rittmayer Willersdorf hatten das Bier gesponsert. Die Freunde aus Drena hatten 300 Liter besten Weiß- und Rotwein in großen Ballonflaschen mitgebracht.

Kranzniederlegung

Der feierliche Gottesdienst wurde gemeinsam von Pfarrer Matthias Steffel, Diakon Andreas Eberhorn und den Pfarrer von Drena, Don Stefano, zelebriert. Er wurde vom Kirchenchor musikalisch umrahmt. Zuvor zog man nach einem Salut der Trailsdorfer Böllerschützen vom Rathaus hinauf zur St. Sebastiankirche, begleitet von den Fahnenabordnungen der Vereine aus der ganzen Gemeinde. Nach dem Gottesdienst legten Bürgermeister Torsten Gunselmann und Walter Bortolotti gemeinsam als Zeichen der Ehrfurcht, des Gedenkens und des Dankes einen Kranz am Ehrenmal nieder.

Skulptur und Brunnen

Doch was wäre eine Feier ohne Geschenke? Im Hallerndorfer Gemeinderat hatten sich die Räte lange beraten und schließlich beim Schlammersdorfer Korbflechterbetrieb Backof eine zwei Meter große Skulptur in Auftrag gegeben, die aus zwei Teilen besteht und die man wie ein Puzzle zusammenfügen kann. Eine davon verbleibt im Hallerndorfer Rathaus, die andere soll in Drena an die Partnergemeinde erinnern. Die Stehlen mit Bildern der Wahrzeichen der Gemeinden vom Kreuzberg und der italienischen Burgruine Drena sind durch ein Flechtwerk verbunden, das als Symbol für den Bund der beiden Kommunen steht. Die italienischen Gäste hatten einen wundervoll gearbeiteten Brunnen mitgebracht. Bürgermeister Bartolotti erklärte die Bedeutung der drei untereinander liegenden Tröge: „Das Wasser, die Kraft des Lebens, fließt erst in den Trog von Drena, dann weiter in den Hallerndorfer Trog, um schließlich im Trog von Europa zusammenzufließen“. Der Brunnen wird in Hallerndorf sicherlich einen besonderen Platz im Rathausinnenhof bekommen.

Abschied mit italienischen Klängen

Bevor die italienischen Gäste wieder verabschiedet wurden, hatten die Hallerndorfer Kindergartenkinder beim gemeinsamen Frühschoppen mit der Bläsergruppe des Pautzfelder Musikvereins für die Gäste noch einen „Multi-Kulti-Tanz“ aufgeführt. Der Gesangverein „Liederkranz“ setzte schließlich den Schlusspunkt mit einem kurzen – eigens einstudierten – Auftritt. Von Giuseppe Verdi sangen sie das Stück „Überall auf der Welt“ und gaben dann zur Überraschung auch ein italienisches Lied „Signore delle cime“ zum Besten. Mit diesen Heimatklängen im Ohr stieg die italienische Delegation wider in ihren Reisebus. Aber nicht ohne zu Versprechen: „Auf ein baldiges Wiedersehen!“