Mitfahrbänke als interkommunales Projekt realisiert
Auf Initiative des Hallerndorfer Klimaschutzvereins „Generation Erde“ sind im Gemeindegebiet sechs Mitfahrbänke aufgestellt worden. Sie hatten die Idee, das bisherige ÖPNV-Angebot dadurch zu ergänzen. „Mitfahrbänke sind ohne größeren Aufwand und mit überschaubaren finanziellen Mitteln realisierbar. Sie können dabei helfen, CO2 zu reduzieren“, erklärte Michael Rauh vom örtlichen Klimaschutzverein. Rund 3.500 Euro spendet „Generation Erde“ für die sechs bunten Bänke mit einer Halterung für Tafeln mit den Zielorten, die in den Ortschaften Hallerndorf, Trailsdorf, Willersdorf, Haid, Stiebarlimbach und in Schnaid aufgestellt sind.
Drei Ziel- und Rückfahrpunkte der Mitfahrbänke stehen im Gegenzug in der Gemeinde Adelsdorf bereit. Diese befinden sich am Edeka-Markt Degen am Sportplatz, an der Sparkasse in der Ortsmitte und am Kreisverkehr in der Nähe vom Rewe- und Aldi-Markt. Die Nachbargemeinde Hirschaid hat eine weitere Mitfahrbank am neuen Rewe-Markt in Sassanfahrt aufgestellt. Als „schnell und unkompliziert“ lobte Rauh die Zusammenarbeit mit der Gemeinde und Bürgermeister Torsten Gunselmann. Nur zwei kurze Vorbesprechungen waren nötig, Gemeindechef Gunselmann trat sofort mit seinen Bürgermeisterkollegen Klaus Homann (Hirschaid) und Karsten Fischkal (Adelsdorf) in Verbindung, um dieses interkommunale Projekt auf die Beine zu stellen. Die drei Amtsinhaber waren sich schnell einig, hier zusammen zu arbeiten und das Experiment zu wagen.
Zwar ist Hallerndorf sehr gut an das ÖPNV-Netz des Landkreises Forchheim angebunden, Adelsdorf an das des Landkreises Erlangen-Höchstadt und Hirschaid beim ÖPNV des Landkreises Bamberg, doch eine landkreisübergreifende Mobilität zwischen den Gemeinden ist durch den ÖPNV nur „mit einer Weltreise“ über die Stadtzentren und dann wieder zurück vorhanden. Gunselmann war es wichtig, mit diesem Konzept keine Konkurrenz zu den bestehenden Buslinien aufzubauen, sondern vielmehr für die Nahversorgung bedeutende Orte in den Nachbarlandkreisen zu erreichen, die bisher nicht mit Linienbussen angefahren werden: „Vielleicht ist diese Aktion ein erster Schritt, um eine echte Verbindung mit dem öffentlichen Personennahverkehr in unsere nördlichen und westlichen Nachbargemeinden zukünftig aufbauen zu können.“
Die insgesamt zehn Mitfahrbänke wurden alle von der Werkstatt der Lebenshilfe in Forchheim gefertigt. Für den bunten Anstrich der Bänke im Hallerndorfer Gemeindegebiet, das als Erkennungsmerkmal eines überregionalen Mitfahrbankverbundes dient, sorgten die Mitglieder des Vereins „Generation Erde“. Die Schilder und der dafür benötigte kleine Haltemast wurden von ortsansässigen Firmen gemacht. „Auch hier denken und handeln wir nachhaltig und sozial“, so Bürgermeister Gunselmann.