Integriertes Städtebauliches Entwicklungskonzept schreitet voran
Für die Erstellung eines integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzepts (ISEK) der Ortschaften Hallerndorf, Willersdorf, Trailsdorf und Schlammersdorf hat am 29. Juni die zweite Bürgerwerkstatt in der Schulsporthalle stattgefunden. Nach der Begrüßung und einer kurzen Einführung durch Bürgermeister Torsten Gunselmann folgte ein Impulsreferat durch Landschaftsarchitekt Thomas Wirth vom Planungsbüro arc.grün. Er zeigte den teilnehmenden Bürgerinnen und Bürgern die vielfältigen Vorteile auf, die sich bei einer Städtebauförderung ergeben. Neben hohen Fördersummen für die Kommune können auch die privaten Haus- und Grundbesitzer davon profitieren. Der Landschaftsarchitekt erläuterte zunächst die Zielsetzungen eines ISEK, um dann auf die Fördermöglichkeiten einzugehen. Hierfür muss zunächst ein Sanierungsgebiet in den beteiligten Ortschaften festgelegt werden. In allen vier Ortschaften sind das nach seinen Ausführungen die alten Ortskerne. Dies muss aber noch mit einem Verwaltungsakt endgültig festgeschrieben werden. „Wer in diesem ausgewiesenen Sanierungsgebiet vorhat, Baumaßnahmen an Wohn-, Betriebs- oder Nebengebäude durchzuführen, sollte sich noch etwa ein Jahr gedulden“, riet der Experte. So lange werde es mindestens noch dauern, bis der ISEK-Prozess abgeschlossen ist und Förderungen möglich sind. Neben den Zuschüssen, die über die Gemeinde laufen, machen vor allem die attraktiven steuerlichen Vorteile den Löwenanteil der Förderung aus, rechnete Wirth anhand eines Beispiels vor. Er empfahl aber in jedem Fall eine steuerliche Beratung, da sich die Regelungen immer wieder ändern. „Die Abschreibungsmöglichkeiten im Sanierungsgebiet sind richtig gut“, so sein Fazit. Die hinzu kommende kommunale Förderung beträgt 30% der förderfähigen Kosten und ist auf maximal 20.000 Euro gedeckelt. Ziel der geförderten Maßnahmen ist, typische Gebäude und Ansichten in den Ortskernen zu erhalten. Die genauen Festsetzungen, was gefördert wird, gilt es in den nächsten Monaten auszuarbeiten. Die Ergebnisse sollen dann in einer Broschüre anschaulich präsentiert werden, kündigte Thomas Wirth an.
Im weiteren Verlauf der Bürgerwerkstatt ging es um öffentliche Maßnahmen in den vier ISEK-Ortschaften. Die Teilnehmer erarbeiteten auf Grundlage der bisherigen Veranstaltungen konkrete Ideen und Vorschläge, die seitens der Gemeinde in den nächsten 15 bis 20 Jahren realisiert werden sollen. Für Hallerndorf wünschten sich die Teilnehmer etwa unter anderem ein Mehrgenerationenhaus, in Trailsdorf die Sanierung des alten Schulhauses, in Willersdorf solle trotz der Innenentwicklung auch ein neues Baugebiet ausgewiesen und die derzeitige Parkplatzsituation entschärft werden und in Schlammersdorf wären mehr Aufenthalts- und Ruhemöglichkeiten wünschenswert.
Nächster Schritt ist jetzt eine Sondersitzung oder Klausurtagung des Gemeinderates, bei der die bisherigen Wünsche aus der Bevölkerung im ISEK-Prozess eingearbeitet werden. Eine Zusammenfassung wird dann im Rahmen einer Informationsveranstaltung bekannt gegeben. Hier können noch weitere Ideen aus der Bevölkerung eingebracht werden. Erst dann geht es in die Phase der endgültigen Konzeptausarbeitung.