125 Jahre FFW Schlammersdorf
Die erste Urkunde, auf der die Freiwillige Feuerwehr Schlammersdorf erwähnt wird, war ein Schreiben des königlichen Bezirksamtes in Forchheim. Es war im Jahr 1893, „in dem Jahr erfolgte auch Patentanmeldung des Dieselmotors, die Erfindung der Popcornmaschine und der erste alpine Skilauf-Wettbewerb“, zählte Vorsitzender Thomas Sawinsky bei seinen einleitenden Begrüßungsworten anlässlich des Festkommerses zur 125-Jahr-Feier der Ortswehr auf. Alten Aufzeichnungen zufolge leisteten damals 44 Männer aktiven Dienst in der Feuerwehr. „Die Gründerväter von damals wären bestimmt sehr stolz darauf, dass ihre Wehr über die Kriegswirren hinaus noch bis heute Bestand hat“, so Sawinsky.
Er erinnerte aber auch an die Generation, die den Verein in den 1980er Jahren wieder richtig aufleben hat lassen: „Mein Vorgänger Edgar Utzmann fing 1983 mit weniger als nichts auf dem Konto an. Er und seine etwa 15 bis 20 Mitstreiter hoben den Feuerwehrverein wieder aus der Taufe, der neben der aktiven Truppe viel bewegte und wichtige Infrastrukturen schaffte.“ Darunter fielen zum Beispiel der Bau des Feuerwehrgerätehauses 1990 und die Ausrichtung des großen Jubiläumsfest zum 100-jährigen Bestehen.
Sawinsky freute sich, zum Ehrungsabend eine ganze Reihe von Ehrengästen im Festzelt begrüßen zu können. Er hieß besonders den Schirmherren, Landtagsabgeordneten Michael Hofmann, Landrat Hermann Ulm, Bürgermeister Torsten Gunselmann und Pfarrer Matthias Steffel willkommen. Seitens der Feuerwehrführung des Landkreises waren Kreisbrandrat Oliver Flake, Kreisbrandinspektor Johannes Schmitt und Kreisbrandmeister Harald Kraus gekommen.
Dazu auch Abordnungen der Feuerwehren aus dem Gemeindegebiet und den Ortsvereinen, der Patenwehr aus Kauernhofen und der Freundeswehr aus Schlammersdorf in der Oberpfalz. „Die Feuerwehr hat in den vergangenen 125 Jahren weder an Aktualität noch an Notwendigkeit abgenommen“, so der Schirmherr MdL Michael Hofmann in seinem Grußwort. „In der Schlammersdorfer Wehr herrscht ein besonderer Gemeinschaftsgeist, auf den die Mitglieder stolz sein können“, lobte er das Engagement bei der Jubelwehr. Als oberster Dienstherr der Gemeindefeuerwehren hob Bürgermeister Torsten Gunselmann die Leistungen der Ortswehr heraus und stellte die Wichtigkeit der Wehren für das Gemeinwesen heraus. Landrat Hermann Ulm gratulierte im Namen des Landkreises zum 125-jährigen Jubiläum und Kreisbrandrat Oliver Flake fasste angesichts der Unglücksfälle am Wochenende, zu denen die Feuerwehren ausrückten, bei seiner Glückwunschrede es in einem Satz zusammen: „Die Feuerwehren leisten mehr, als man in Worte fassen kann!“.
Für besondere Verdienste um die Freiwillige Feuerwehr Schlammersdorf bekamen Werner Lenk, Elisabeth Witzgall, Erich Witzgall, Georg Seuberth, Angelika Utzmann, Robert Rauh, Wolfgang Bisplinghoff, Kommandant Matthias Petermann, stellvertretender Vorsitzender Stephan Stühler Ehrenurkunden vom Vereinschef überreicht. Dann übernahm sein Stellvertreter Stephan Stühler das Mikrofon und zeichnete auch den Vorsitzenden Thomas Sawinsky mit einer Ehrenurkunde für seine bisher geleistete Arbeit aus. Mit der Verleihung der Ehrenmitgliedschaft bedankte sich die Vorstandschaft schließlich bei Franz Schwank. Er hat 1983 den Verein als Gründungsmitglied wieder mit ins Leben gerufen, und unterstützte den Verein als Imbissbetreiber und Zeltverleiher immer mit Equipment bei den Feierlichkeiten – so natürlich auch beim jetzigen Fest: Für das große Festzelt samt Aufbau stellte er nichts in Rechnung. Es war für ihn gleichzeitig auch das letzte Festzelt, das nach Jahrzehnten des Zeltverleihs in seiner Regie aufgestellt wurde. „Da blickt man schon mit etwas Wehmut zurück. Schön, dass das letzte Zelt für meinen Verein war“, sagte ein sichtlich ergriffenes neues Ehrenmitglied.
Eigentlich hätte auch noch eine ganz besondere und für den Verein einzigartige Ehrung, auf der Agenda gestanden. Die Vorstandschaft der FFW Schlammersdorf hatte beschlossen, dem ehemaligen Vorsitzenden Edgar Utzmann zum Ehrenvorsitzenden zu ernennen. Dies steht auch so bereits in der Festschrift. „Doch aufgrund des Zeitungsartikels in der Vorberichterstattung zum Jubiläumsfest hat er mir erklärt, das er dies nicht annehmen wird“, erläuterte Sawinsky den Festgästen die Entscheidung seines Vorgängers. Nach dem offiziellen Teil spielte der Pautzfelder Musikverein, der bereits den Ehrungsabend musikalisch umrahmt hatte, für die vielen Gäste noch zur Unterhaltung auf.
Beim Festgottesdienst zum 125-jährigen Jubiläum der Freiwilligen Feuerwehr Schlammersdorf segnete Pfarrer Matthias Steffel am Sonntagvormittag gleich zwei neue Fahnenbänder der Jubelwehr. Eines hatte die Patenwehr aus Kauernhofen gestiftet, das zweite der Schirmherr, Landtagsabgeordneter Michael Hofmann. In seiner Predigt ging Steffel auf den Grundsatz der Feuerwehren „Gott zur Ehr, dem nächsten zur Wehr ein“. Mit den brandneuen Fahnenbändern ausgestattet, führte am Nachmittag die schmucke Vereinsfahne den Tross der Mitglieder beim großen Festzug durch den Ort an. Die Böllerschützen des Schützenvereins Trailsdorf gaben mit einem Salut das Startkommando. Über 40 Vereine, darunter die Musikkapellen des Musikvereins Pautzfeld, des Musikvereins Effeltrich, des Musik- und Gesangvereins Unterstürmig und des Musikverein Langensendelbach-Marloffstein sowie dem Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr Neuses nahmen am Festzug teil. Die Häuser in Schlammersdorf waren beflaggt, viele Zuschauer säumten den Wegesrand und spendeten den Teilnehmern Applaus.
Vorsitzender Thomas Sawinsky begrüßte als Ehrengäste neben dem Schirmherrn MdL Michael Hofmann auch Bürgermeister Torsten Gunselmann, Landrat Hermann Ulm, den Bundestagsabgeordneten Thomas Silberhorn, Landtagsabgeordneten Thorsten Glauber sowie Pfarrer Matthias Steffel. Seitens der Feuerwehrführung des Landkreises waren Kreisbrandrat Oliver Flake, Kreisbrandmeister Johannes Schmitt und Kreisbrandmeister Harald Kraus gekommen. In der Ehrenkutsche hatten die Ehrenmitglieder Platz genommen. Im Anschluss an den farbenprächtigen Zug durch den Ort und den feierlichen Fahneneinzug spielten die „Trunstadter Musikanten“ im Festzelt zur Unterhaltung und zum Ausklang der dreitägigen Jubiläumsfeier auf. Die Stimmung brodelte, so dass Feuerwehrabordnungen, die einige Stunden nach dem Festzug eigentlich schon mit Marschmusik aus dem Zelt gespielt wurden, wieder umkehrten und erneut ins Festzelt einzogen.