Italienisches Partnerschaftstreffen der Allianz Regnitz-Aisch
Drei Delegationen aus dem italienischen Trentino kamen zu einem ganz besonderen Partnerschaftstreffen in die Eggolsheimer Eggerbachhalle. Eingeladen hatten die vier Allianz-Kommunen Eggolsheim, Buttenheim, Altendorf und Hallerndorf. Sie sind seit fast einem Jahr Partner im integrierten ländlichen Entwicklungskonzept „Allianz Regnitz-Aisch“. Drei der Allianz-Partner – die Marktgemeinden Eggolsheim und Buttenheim sowie unsere Gemeinde Hallerndorf haben mit Cavedine, Ronzo Chienis und Drena jeweils italienische Partnergemeinden im Trentino. Vor fünf Jahren wurde ihnen ein Besuch abgestattet. Organisator war der damalige Vorsitzende des Wasserzweckverbandes, in dem die vier Kommunen seit über 50 Jahren verbandelt sind. Er war zeitgleich auch Bürgermeister von Buttenheim.
Beim jetzigen Rückbesuch der drei italienischen Partnergemeinden war Johann Kalb natürlich auch wieder dabei. Diesmal als Landrat des Landkreises Bamberg. Ihm oblag es, die Festrede zu halten. Der Moderator des Festabends, Eggolsheims Bürgermeister Claus Schwarzmann hatte zuvor die Amtskollegen Torsten Gunselmann (Hallerndorf), Michael Karmann (Buttenheim) und Karl-Heiz Wagner (Altendorf) sowie die Bürgermeisterinnen Maria Ceschini (Cavedine), Piera Benedetti (Ronzo Chienis) und Bürgermeister Tarcisio Michelotti (Drena) auf Deutsch und Italienisch willkommen geheißen. Sein besonderer Gruß galt dem Forchheimer Landrat Hermann Ulm und der Europaabgeordneten Monika Hohlmeier. Sie würdigte in ihrer kurz gehaltenen Ansprache die Bedeutung der gelebten Partnerschaft der deutsch-italienischen Kommunen. Mit Blick auf die Vergangenheit und den Kriegen innerhalb von Europa stellte Hohlmeier den Wert der freundschaftlichen Beziehungen heraus. Aber auch als Wirtschaftsbündnis sei es wichtig, zusammen zu halten. Als Beispiele führte die Europaabgeordnete die Verhandlungen mit Mark Zuckerberg von Facebook, Google aber auch die Zollauseinandersetzungen mit den USA an. „Als einzelnes Land hätte man da keine Chance“, so Hohlmeier.
Wie gut die jeweiligen Kommunen aus Italien und Deutschland zusammen passen, verdeutlichte Landrat Johann Kalb anhand einer einprägsamen Aufzählung: „Ihr habt den Wein, wir das Bier; Ihr habt das Weißbrot, wir das Schwarzbrot; Ihr habt die besten Männerchöre, wir die beste Blasmusik!“. Dies bestätigte der Bergsteigerchor Cato Alpino aus Ronzo Chienis bei seinen musikalischen Einlagen. Sie leiteten den Festabend mit der Europahymne auf Deutsch und Italienisch ein und sangen zum Abschluss das Frankenlied, natürlich ebenfalls auf Deutsch und Italienisch. Ein besonderer Höhepunkt war die Übergabe von Partnerschaftsgeschenken. Die italienischen Freunde hatten offenbar ihre beiden Reisebusse voll mit Präsenten gepackt.
Das schönste Geschenk indes war eher klein: eine Nachbildung der bekannten Friedensglocke des trentinischen Rovereto. Das Original auf dem Hügel von Miravalle ist die größte Glocke der Welt, die noch geläutet wird. Sie wurde in Trient am 30. Oktober 1924 aus der Bronze der Kanonen der 19 Nationen, die am Ersten Weltkrieg teilgenommen hatten, gegossen und ist ein Mahnmal für den Frieden in Erinnerung an die Gefallenen aller Kriege.
Am zweiten Tag ihres Besuches bekamen die italienischen Gäste Führungen zu den Besonderheiten der vier Regnitz-Aisch-Kommunen. Ausklang fand der Partnerschaftsbesuch bei den Feierlichkeiten anlässlich der 900-Jahr-Feier der Marktgemeinde Buttenheim am dritten Tag.