Fortbildung für Kindergartenpersonal
Feinfühligkeit ist eine Erziehungskompetenz. Die Gemeinde Hallerndorf hat für ihre Mitarbeiterinnen in den drei kommunalen Kindergärten einen gemeinsamen Schulungstag mit Workshops zu dieser Thematik durchgeführt. Im Anschluss daran waren am Abend die Eltern eingeladen, die sich im Rathaussaal ebenfalls darüber informieren konnten. Initiatorin der konzentrierten Fortbildungsaktion war die Pautzfelder Kindergartenleiterin Andrea Weber. „Psychische und chronische körperliche Erkrankungen nehmen mit dem Alter stetig zu. Oft liegen die Ursachen dafür schon in der frühen Kindheit“, so die Erzieherin.
Befragungen im Rahmen einer Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland (KiGGS-Studie) zur psychischen und physischen Gesundheit von Kindern zeigen bei rund einem Fünftel der drei bis 17-Jährigen psychische Auffälligkeiten, welche Anhaltspunkte für Prävention und Intervention liefern.
Dabei lassen sich auch schon bei den drei- bis sechsjährigen emotionale Auffälligkeiten, Verhaltensprobleme, Hyperaktivität sowie Probleme mit Gleichaltrigen beobachten. Mit dem Ziel, frühzeitig der Krankheitsentstehung vorzubeugen, haben das Bayerische Landesamt für Gesundheit, zusammen mit dem Bayerischen Staatsinstitut für Frühpädagogik (IFP) ein Präventionsprojekt für die Altersgruppe der 3 bis 6-jährigen entwickelt. Dieser gesundheitsfördernde Ansatz knüpft am Beziehungsgeflecht von Kindern, Eltern sowie Erzieherinnen und Erziehern an und setzt auf einen feinfühligen, bindungsfördernden Umgang. Aus der Bildungsforschung ist bekannt, dass dieser feinfühlige und vertrauensvolle Umgang mit Kindern bereits in den ersten Lebensjahren essentiell für deren lebenslange psycho-emotionale Entwicklung und die körperliche Gesundheit ist.
Viele Eltern sind gut informiert über die sichere Bindung in den ersten beiden Lebensjahren. Deutlich weniger Informationen gibt es jedoch für die älteren Kinder. „Hier setzt das Präventionskonzept an“, erklärt Bürgermeister Torsten Gunselmann, der stets bemüht ist, die pädagogische Qualität der gemeindlichen Einrichtungen zu verbessern und weiter zu entwickeln. „Deshalb bin ich Andrea Weber für ihren Anstoß zu dieser Weiterbildungsmaßnahme sehr dankbar“, lobte der Bürgermeister. Auch Ursula Fischer von der Fachberatung und Fachaufsicht für Kindertagesstätten im Landratsamt nutzte die Gelegenheit, sich in Hallerndorf mit diesem Thema intensiver auseinanderzusetzen.