An der 38. DJK-Sportlerwallfahrt endet eine Ära – Vorbeter Alfons Nützel hört auf

Schon seit fast vier Jahrzehnten pilgern die Sportler der DJK-Sportvereine aus den Landkreisen Forchheim und Bamberg aber auch aus DJK-Vereinen der Landkreise Nürnberger Land, Fürth, Ansbach, Rothenburg, Neustadt/Aisch, Erlangen/Höchstadt, Bayreuth und Hof traditionell hinauf zur Wallfahrtskirche Heilig Kreuz am Kreuzberg bei Hallerndorf. Dieses Jahr war es die 38. DJK-Sportlerwallfahrt, zu der der DJK-Diözesanverbandsvorsitzende Matthias Distler den Startschuss gab. Marschmusik der Hallerndofer Blasmusik setzte den Tross mit vielen Fahnen und DJK-Bannern vom Hallerndorfer Sportplatz hinauf zum etwa drei Kilometer entfernten Kreuzberg in Bewegung. Am Ziel angekommen hielten der Geistliche Beirat des Diözesanverbandes, Pfarrer Helmut Hetzel, in Konzelebration mit Pfarrer Ewald Thoma, Präses der DJK Kirchaich (Landkreis Haßberge) und dem heimischen Seelsorger Matthias Steffel für die Pilgerschar einen Gottesdienst unter freiem Himmel. Für den musikalischen Rahmen sorgte die Band „Spirit of Life“ aus Niederndorf.

Die hohe Teilnehmerzahl zeigt die Verbundenheit der Mitglieder mit dem Ziel, Sport und Kirche in Einklang zu bringen. Mit Werten, die nicht den Sieg beim Sport in den Mittelpunkt stellen, sondern den Menschen. „Bewusst sein(s) Wandel“ hieß das diesjährige Motto. Diözesanpräses Helmut Hetzel verdeutlichte die Intention dahinter in seiner Predigt. „Wir sollen uns bewusst werden, was läuft. Nicht alles verdrängen“, sagte er. Zumeist blieben uns nur außergewöhnliche Ereignisse in Erinnerung wie Katastrophen, Stürme oder Auf- und Abstiege.  Hetzel rief die Bibel-Geschichte des Zöllners Zachäus in Erinnerung, der durch eine Bewusstseinsänderung nach der Begegnung mit Jesus nicht mehr den Menschen das Geld aus der Tasche zog, sondern teilte. „Es bedarf aber auch einiges an Mut, sich auf einen Bewusstseinswandel einzulassen“, gab der Geistliche zu bedenken. Er nahm dabei auch die Kirche nicht aus, die sich ihrer Probleme ebenso bewusst werden muss wie etwa die Gesellschaft beim Klimawandel oder die Vereine beim demographischen Wandel. Wegschauen und Verdrängen löse alle diese Probleme nicht, betonte Hetzel.

Mittendrin in der Pilgerschar waren bei der Sportlerwallfahrt auch der Präsident des DJK-Landesverbandes Edmund Mauser und der Hallerndorfer Bürgermeister Gerhard Bauer. Sie waren eine der ersten Gratulanten, die Alfons Nützel zu seiner hohen Auszeichnung gratulierten, die er für seinen langjährigen Dienst als Vorbeter bekam: ihm wurde für seine 38-jährige Tätigkeit die DJK-Verdienstnadel in Silber von DJK-Diözesanverbandsvorsitzenden Matthias Distler verliehen. Obendrein gab es eine getöpferte Schale mit den besten Wünschen als Präsent. Als Einheimischer gilt Nützel als „Mann der ersten Stunde“ bei den DJK-Wallfahrten in Hallerndorf und war seit Beginn 1985 immer dabei. Er hat nicht nur vorgebetet, sondern die Texte und Gebete entsprechend den jährlich wechselnden Mottos und Themen sorgfältig vorbereitet und schuf damit im Wechselspiel des Betens und den von der Blasmusik angestimmten Liedstücken auf der Wegstrecke eine ganz besondere Spiritualität.