Verein zur Kitzrettung präsentiert seine neu erworbene technische Ausrüstung

Der Name ist gleichzeitig auch Programm: Im Februar hat sich der Verein „Kitzrettung Unterer Aischgrund e.V.“ gegründet. Zum ersten Vorsitzenden wurde Holger Schock aus Haid gewählt, sein Stellvertreter ist Steffen Schwarzmann aus Trailsdorf. Die Kassengeschäfte werden von Georg Kratz aus Haid geführt, Schriftführer ist Michael Maaßen aus Stiebarlimbach. Franz Roppelt (Stiebarlimbach), Edwin Birkner (Willersdorf) und Georg Roppelt (Kleinbuchfeld) komplettieren als Beisitzer das Vorstandschaftsteam. Der neue Verein hatte erstmals zu einer Informationsveranstaltung auf den Roppelt-Keller in Stiebarlimbach eingeladen. Neben dem dritten Bürgermeister der Gemeinde Hallerndorf, Stephan Beck, freute sich Vorsitzender Holger Schock, auch den Landtagsabgeordneten Michael Hofmann als Ehrengast begrüßen zu können.

Bei der Informationsveranstaltung wurden die Vereinsziele mit dem speziellen Fokus der Kitzrettung vor dem Mähen vorgestellt und dabei ihre neueste Errungenschaft präsentiert. Mit Fördermitteln des Regionalbudgets der Allianz Regnitz Aisch (4.500 Euro) wurde eine Drohne mit Wärmebildkamera angeschafft. Neben dieser „großen“ Drohne hat der Verein auch eine kleine „Übungsdrohne“, die mit einer normalen Videokamera bestückt ist und die man ohne Kompetenzausweis fliegen kann. „Insgesamt haben wir rund 8.500 Euro an Ausrüstung zur Hilfe bei der Kitzrettung investiert“, erklärt Kassier Georg Kratz. Die Volksbank Bamberg-Forchheim unterstützt die Kitzrettung mit einer Spendensumme von 1.000 Euro, zudem gab es finanzielle Zuwendungen seitens der sieben Jagdgenossenschaften in der Gemeinde Hallerndorf. „Es ist schön zu sehen, dass hier alle an einem Strang ziehen“, so dritter Bürgermeister Stephan Beck. Das Engagement sei überaus lobenswert: „Jedes Kitz, das bei uns in der Gemeinde dadurch gerettet werden kann, ist ein Erfolg“, dankte Beck allen, die sich bei der guten Sache einbringen und einen wichtigen Beitrag im Zusammenspiel der Landwirte, Jäger und der Natur leisten. Die Hilfe des jüngst auch als gemeinnützig anerkannten neuen Vereins kann jeder Landwirt in der Gemeinde in Anspruch nehmen, erklärte der Vereinschef: „Einfach rechtzeitig vorher bei uns oder dem Jagdpächter melden, dann untersuchen wir vor der Mahd die Fläche.“ Das Ganze funktioniert unentgeltlich, die Kitzrettung soll schließlich nicht vom Geldbeutel abhängen. Spenden werden aber dennoch gerne genommen. Holger Schock zeigte anhand von Bildern de Vorgehensweise. Mit der Drohne, die mit einer Wärmebildkamera ausgestattet ist, werden die zu mähenden Flächen systematisch abgesucht. Erkennt der Pilot eine Wärmequelle auf dem Monitor, stoppt er die Drohne und schickt einen Helfer dorthin, der nachschaut, ob es sich um ein Rehkitz handelt. Ein Drohnen- Kitzrettungsteam besteht aus mindestens vier Personen: ein Pilot und drei Tierretter.

Ein spezielles Problem bei der Kitzrettung durch Drohnen hat der Verein „Kitzrettung Unterer Aischgrund e.V.“ allerdings im Naturschutzgebiet „Langenbachgrund und Haarweiherkette“ bei Haid.  Anders als in FFH- und in Vogelschutzgebieten darf diese Fläche von etwa 15 Hektar nicht mit der Drohne überflogen werden. Die Vereinsverantwortlichen verstehen dieses strikte Verbot nicht und richteten die Bitte an den Stimmkreisabgeordneten Michael Hofmann, hier eventuell eine Ausnahmeregelung erwirken zu können. Dieser verwies auf die Zuständigkeit des Umweltministeriums.