WBV-Infotag in Stiebarlimbach
Totholzernte ist eine sehr gefährliche Tätigkeit. Dies wurde beim Sicherheits-Infotag der Waldbesitzervereinigung (WBV) Kreuzberg auf dem Parkplatz des Roppelt-Kellers in Stiebarlimbach deutlich aufgezeigt. Martin Thoma von der Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau gaben dazu gemeinsam mit Forstwirtschaftsmeister Lothar Fischer eine Vorführung. Denn vom stehenden Totholz, das bedingt durch die letzten trockenen Jahre immer mehr zunimmt, geht beim Fällen eine besondere Gefahr aus. Morsche Baumteile brechen schon bei leichten Berührungen ab und abgestorbene Bäume können mit Zeitverzögerung unkontrolliert umfallen. Insbesondere können herabfallende, morsche Kronenteile zu lebensgefährlichen Unfällen führen.
WBV-Vorsitzender Bernhard Roppelt freute sich sehr über den regen Zuspruch am Informationstag „zwischen den Jahren“ und konnte dazu neben den beiden Bürgermeistern Torsten Gunselmann (Hallerndorf) und Karsten Fischkal (Adelsdorf), dem Landtagsabgeordneten Michael Hofmann und Forstdirektor Michael Kreppel vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten begrüßen. Erstmals als Gast beim Sicherheits-Infotag der WBV Kreuzberg war Bundestagsabgeordneter Thomas Silberhorn. Der parlamentarische Staatssekretär bei der Bundesministerin für Verteidigung konnte den Waldbesitzern versichern, dass er der „Fraktion Urwald“ im Bundestag eine klare Absage erteilt habe. Schließlich wurde das Prinzip der Nachhaltigkeit in der Forstwirtschaft vor über 300 Jahren erfunden, erklärte Silberhorn. Er konnte auch von einer zivilmilitärischen Zusammenarbeit in Sachsen und Sachsen-Anhalt berichten, wo die Bundeswehr zum Kampf gegen den Borkenkäfer ausgerückt ist. Seitens des Bayerischen Landtags werden die Waldbauern bei ihrer wichtigen Aufgabe finanziell unterstützt, stellte Landtagsabgeordneter Michael Hofmann heraus. Nicht nachvollziehbar für ihn sind allerdings „falsch verstandene Ideologien bei der Bekämpfung von Schädlingsbefall“. Einem Kahlfraß ganzer Landstriche tatenlos zuzusehen, könne nicht die Lösung sein, machte Hofmann deutlich. Bürgermeister Torsten Gunselmann stellte als „Hausherr“ der Veranstaltung die Bedeutung der Forstwirte heraus.
Neben den neusten Sicherheitstechniken und –gerätschaften gab es auch große Maschinen – wie einen Sägespaltautomaten oder einem Sägewerk auf dem weiten Rund des Parkplatzes zu besichtigen. WBV-Vorsitzender Roppelt nutzte die Gelegenheit, bei seiner Begrüßung auf konkrete Forderungen der Walbauern in Bezug auf die derzeitige CO2-Bepreisung hinzuweisen. „Die Schäden in unseren Wäldern sind von der Gesellschaft verursacht. Für unsere Ökosystemleistung ist eine Honorierung von 125 Euro pro Jahr und Hektar angemessen. Das Geld wird für den Erhalt der Wälder benötigt und auch in Anspruch genommen“, so Roppelt. Wenn der Staat schon die Verursacher der Schäden zur Kasse bitte, müsse das Geld auch den Geschädigten als Ausgleich zu Gute kommen, argumentierte er.