Erzbischof weiht rekonstruierte Seitenaltäre ein
Zur Segnung der restaurierten Kreuzwegstationen und der Weihe der beiden neu rekonstruierten Seitenaltäre kam Erzbischof Ludwig Schick am Kirchweihsonntag in die Hallerndorfer St. Sebastiankirche. Der Pontifikalgottesdienst wurde vom Kirchenchor unter der Leitung von Miriam Sümmerer musikalisch umrahmt. Zuvor gab es am Rathaus einen Empfang durch Bürgermeister Torsten Gunselmann mit anschließendem Kirchenzug, der von Fahnenabordnungen der Ortsvereine begleitet wurde. Die Trailsdorfer Böllerschützen gaben dazu das Startkommando.
Als Ehrengäste hieß Pfarrer Matthias Steffel Landrat Hermann Ulm und Landtagsabgeordneten Michael Hofmann willkommen. Für Steffel war es ein besonderer Tag. Die Rekonstruktion der beiden Seitenaltäre war für ihn eine Herzensangelegenheit, er hat dafür viele Spenden eingesammelt. Vor dem Weihetag hatten die beiden Restauratoren Julia und Thomas Nagel noch bis in die Abendstunden hinein Hand angelegt und schließlich das Gerüst weggeräumt. Über ein Jahr waren sie mit der Rekonstruktion der neugotischen Aufbauten der Altäre mit einer Vielzahl von Fialen beschäftigt. Sie sind in den 1950er Jahren einfach entfernt worden, zurück blieben lediglich die Mensa und die Predella. Als Vorlage der 1865 durch die renommierte Firma Lengenfelder und Stark erbauten, prächtigen Altäre diente lediglich eine alte Fotografie. Für die Restaurierungswerkstätte Nagel aus Rothensand war dies keine leichte Aufgabe, sondern eine echte Herausforderung. Das Ergebnis kann sich aber sehen lassen. Der Erzbischof dankte im Festgottesdienst allen, die daran mitgewirkt hatten: „Das Werk ist vollendet“, verkündete er mit Blick auf die beiden Seitenaltäre, aber auch den 14 renovierten Kreuzwegstationen, die er vor der Altarweihe segnete.
Für Bürgermeister Torsten Gunselmann ist die Rekonstruktion der beiden neugotischen Seitenaltäre in jedem Fall eine Bereicherung, „ganz gleich, ob man die Kirche als Gotteshaus oder nur als Kulturgut für unsere Ortschaft ansieht“. Das Projekt bereichere die Gläubigen in den Gottesdienstbesuchen und bei ihrem Gebet genauso wie Wanderer und Tagestouristen, die nur aus Neugier einen Blick in das Gotteshaus würfen, so der Gemeindechef.