GEMEINDETEIL SCHLAMMERSDORF
Die Aischbrücke trennt die Ortschaften Schlammersdorf und Trailsdorf. Schlammersdorf liegt auf dem rechten Ufer der Aisch, nicht weit von derem Einfluß in die Regnitz. Die Filialkirche „Kreuzerhöhung“ steht im Zentrum des Ortes. Überlieferungen zufolge soll es auch hier einmal ein Schloss gegeben haben.
Bereits im Stiftungsbrief der Pfarrei Pautzfeld von 1370 zählt Schlammersdorf zu Pautzfeld. Ebenso nennt eine Beschreibung der Pfarreien des Hochstiftes Bamberg vom 1520 die Kirche Schlammersdorf eine Filiale von Pautzfeld, womit die Existenz eines Gotteshauses zu dieser Zeit als sicher galt. Von dieser ehemaligen Kirche hat sich der Turm erhalten, der aus dem 15.Jahundert stammt. Das Kirchlein selbst soll 1658, also nach dem Dreißigjährigen Krieg gebaut worden sein. Gleich wie in Pautzfeld, soll auch in Schlammersdorf ein Schloss gestanden haben, von dem nicht mehr die geringste Spur vorhanden ist.
Fest steht, dass Schlammersdorf im Dreißigjährigen Krieg, neben Schnaid, Sassanfahrt, Hallerndorf und Trailsdorf eingeäschert wurde. In Sassanfahrt waren längere Zeit Besitzer des dortigen Schlosses die Herren von Schlammersdorf. Vielleicht steht dieses Rittergeschlecht auch in Beziehung zum Ort Schlammersdorf. Im 16.Jahundert zählt dieses Geschlecht noch zum Bamberger Ritteradel. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft in Schlammersdorf übten bis gegen Ende des 17.Jahundert die Herren von Seckendorf als Besitzer des oberen und unteren Schlosses zu Hallerndorf aus. Das obere kam durch Erbschaft 1717 an die Grafen von Schönborn. Eine ältere Beschreibung des Hochstiftes Bamberg enthält über Schlammersdorf folgende Angaben: „Schlammersdorf gehört mit der hohen Cent (zuständig für schwere Verbrechen, wie Mord, Brandstiftung, Ehebruch, Grenzsteinverrückung!) nach Forchheim, das Gotteshaus aber den beiden Schlössern zu Hallerndorf .
Der Gottesdienst wird von Pautzfeld aus versehen. Die Dorfs- und Gemeindeherrschaft steht den beiden Schlössern in Hallerndorf zu und ist zwischen den Zentamt Bechhofen (Zentbechhofen) und dem gräfl. Schönborn`schen Amte Pommersfelden gemeinschaftlich. Sieben mit Haus und Stadel bebaute Güter gehören zum oberen Schloss Hallerndorf. Das Gemeindehirtenhaus und acht mit Haus- und Stadel bebaute Güter reichen die Steuer dem hochfürstlichen Amt Forchheim. Jedes Amt und jede Herrschaft hat die Vogtheilichkeit (niedere Gerichtsbarkeit) auf sein häuslichen Lehen“. Noch um die Jahundertwende hatten einige Häuser, die vor 1848 von Schönborn`schen Untertanen bewohnt waren, Anspruch aus der in Pommersfelden verwalteten „Schönbron`schen Amtsarmenstiftung“.
In schulischer Hinsicht gehörte Schlammersdorf ebenfalls zu Pautzfeld. Erst im Jahre 1933 löste es sich durch Gründung des Schulverbandes Schlammersdorf – Trailsdorf von Pautzfeld. Der Zusammenschluss dieser so eng beieinander liegenden Gemeinden, die zwar gebietsmäßig getrennt und zwei verschiedenen Gemeinden angehören, bewirkte auch den Umbau der Schlammersdorfer Kirche im Jahre 1956. Die bis dahin seelsorgerlich von Hallerndorf und Seußling aus betreute Ortschaft Trailsdorf wurde nunmehr vollends der Pfarrei Pautzfeld angegliedert. Die damals auf Jahre hinaus geplante Schule hat heute bereits wieder ausgedient.
An frühere handwerkliche Betriebe erinnert heute noch die Korbfabrik von Thomas Backof. Noch heute ist die Korbflechterei eines der ältesten und vielseitigsten Handwerke.
(Quelle: Internetseite „Erzbistum Bamberg“ und Chronik-Heft „Kreuzerhöhung Schlammersdorf“ von Richard Bauer)