Gemeindeteil Pautzfeld
Der Gemeindeteil Pautzfeld liegt im südöstlichen Teil der Großgemeinde Hallerndorf am Rhein-Main-Donau-Kanal. Erstmals urkundlich erwähnt wurde es 1129 als „Butesfeld“. Von Fürstbischof Ludwig von Meißen wurde Pautzfeld im Jahre 1370 zur selbständigen Pfarrei erhoben. Einst stand in Pautzfeld ein Schloss, das die Ritter von Stiebar erbaut hatten. Dieses wurde aber im Bauernkrieg 1525 vollkommen zerstört, der genaue Standort kann heute nicht mehr bestimmt werden. Auch der 30-Jährige Krieg setzte Pautzfeld sehr schwer zu. Ein Chronist schrieb, dass in Franken 1631/1632 die Schweden wie die Raubtiere hausten. Dem Krieg folgte 1634 auch noch die Pest, die zahllose Opfer forderte. Um die landwirtschaftlichen Flächen in den Jahren danach bestellen zu können, mussten sich zehn und mehr Männer vor dem Pflug spannen, da es an Vieh fehlte. Dann begannen die Einwohner mit dem Wiederaufbau.
In den Jahren 1639, 1643 und 1651 konnte die Pfarrkirche neue Glocken bekommen. Doch auch danach erlitt der Ort schwere Schicksalsschläge: Am 25. Januar 1657 zerstörte eine riesige Feuersbrunst Pautzfeld, die Pfarrei musste fortan bis zum April 1751 von Seußling aus betreut werden. Erst als die Pfarrkirche in der heutigen Form war, wurde auch die Pfarrstelle neu besetzt. Auch der Siebenjährige Krieg hielt Einzug in Pautzfeld, wenn auch nicht ganz so schwer wie in den Gemeinden der Umgebung.
Während des 2. Weltkrieges wurden die Glocken aus dem 17. Jahrhundert zum Einschmelzen verurteilt und in ein Sammellager nach Hamburg gebracht. Glücklicherweise konnten sie aber am 26. Juli 1947 ohne Beschädigungen in ihre alte Heimat zurückgeführt werden. Bereits am Tag nach der Rückführung begrüßten sie die heimkehrenden Pilger aus Gößweinstein mit ihrem Klang. Bis heute ist die Pfarrei Pautzfeld selbstständig geblieben und hat sich der Seelsorgeeinheit „Unterer Aischgrund“ angeschlossen.