Erster Traktorgottesdienst mit vielen Teilnehmern
Wo sonst als mitten in der freien Natur hätte der „Traktorgottesdienst“ zum Dank an die Landwirte und Versorger stattfinden sollen. Die Aischwiese unterhalb der Brücke zwischen Trailsdorf und Schlammersdorf bot einen perfekten Rahmen für die große Open-Air Eucharistiefeier, bei der über 50 Traktoren von Pfarrer Matthias Steffel gesegnet wurden. Der Geistliche war zum „Einzug“ selbst am Lenker eines Traktors gekommen, rechts und links auf den Sitzbänken flankiert von seinen Ministranten. Sein Gefährt, ein Fendt F15 aus dem Jahr 1951, hatte er sich von Pautzfelder Landwirt Georg Mohnlein ausgeliehen. So wie dieser hübsche Oldtimer-Traktor waren viele „Liebhaber-Bulldogs“, die eher als Freizeitfahrzeuge denn als Arbeitsmaschinen genutzt werden, beim ersten „Open-Air Traktorgottesdienst“ mit dabei. Sie standen Seite an Seite neben den großen, hochmodernen Zugmaschinen von Landwirten aus dem ganzen Landkreis, dem benachbarten Landkreis Bamberg und sogar aus dem Landkreis Haßberge. Sie alle waren gekommen, um bei diesem Groß-Event mit dabei zu sein und um zu zeigen: wir ziehen alle am gleichen Strang!
Die Idee zu solch einem Gottesdienst hatte Katrin Steger. Sie wollte ein Zeichen der Verbundenheit mit den im Frühjahr demonstrierenden Landwirte setzen. Gemeinsam mit dem Pfarrgemeinderatsgremium konnte dies nach längerer Planung jetzt umgesetzt werden. Musikalisch umrahmt wurde der Gottesdienst von der Kirchenband „Peacemaker“ mit Leadsängerin Caroline Wald, Martin Rauh (Gitarre), Peter Kotzer (Keyboard) und Jonas Ackermann am Schlagzeug.
Pfarrer Steffel freute sich sehr, dass sich so viele an der solidarischen Aktion beteiligt hatten. Der Gottesdienst sei ein Zeichen des Dankes und der Wertschätzung an die Landwirte für dessen Arbeit und Tun. „Vom Sinn her haben Landwirte und die Kirche den gleichen Auftrag“, zog Steffel eine Parallele. Als Sämänner und Säfrauen sorgen die Landwirte für das Brot zum Leben. Das „Bot des Lebens“ der Kirche diene dazu, die Seele zu nähren. „Der Landwirt mit seinem Traktor sorgt zuweilen für Entschleunigung des Verkehrs auf der Straße. Das gefällt nicht jedem“, meinte der Pfarrer. Ebenfalls zur „Entschleunigung“ in einer immer hektischeren Welt diene der sonntägliche Gottesdienst, zeigte Steffel eine weitere Gemeinsamkeit auf, um zusammenfassend mit den Worten zu enden: „Wir sind alle Teil der großartigen Schöpfung“. Bei den anschließenden Fürbitten erbaten die Gläubigen, den Bauernstand zu schützen, die Achtsamkeit um die Gaben der Natur zu erhalten aber auch, dass alle verantwortlich Tätige erkennen, wie wichtig die Arbeit der Landwirte ist. Bei einem gemeinsamen Weißwurstfrühschoppen, dass der Pfarrgemeinderat organisiert hatte, konnten sich die Gläubigen und die vielen Teilnehmer am Traktorgottesdienst nach der Messe noch bei gemütlichem Beisammensein austauschen.