Hallerndorfer Biertage

„Sieben Brauereien, zwei Tage, ein Fest.“ Mit diesem kurzen Slogan hatte die Gemeinde Hallerndorf zu einem auch für uns als „Biergemeinde“ bekannte Kommune doch sehr außergewöhnlichen Fest eingeladen. Im Rathausinnenhof waren rund um den Brunnen teilweise überdachte Bierbänke aufgestellt, außenherum präsentierten sich alle sieben bierherstellenden Betriebe der Großgemeinde. So etwas gab es bisher nur einmal – im Jahr 2016. Die Gäste konnten nach Lust und Laune die jeweiligen Spezialitäten der lokalen Braukünste probieren.

Dafür kaufte man sich einfach ein 0,3-Liter Glas, mit dem man sich dann an den sieben Schankstellen mit den jeweils besten Bieren des Brauhauses am Kreuzberg, der Braumanufaktur Hertl aus Schnaid, der Brauerei Lieberth aus Hallerndorf, der Brauerei Rittmayer aus Hallerndorf, dem Bier des Landgasthofes Rittmayer in Willersdorf, der Brauerei Roppelt aus Stiebarlimbach oder der Brauerei Witzgall aus Schlammersdorf  einschenken lassen konnte. Eine Füllung kostete überall einheitlich 2,50 Euro. Beim Erwerb des Glases gab es Bongutscheine dafür zu kaufen. „Dieses Konzept hatten wir schon, als wir zur 500-Jahrfeier des Reinheitsgebotes 2016 zum ersten Mal die Hallerndorfer Biertage mit allen Brauereien der Gemeinde feierten“, erklärt Brauereichef Georg Rittmayer, der gleichzeitig auch Präsident des Verbandes der Privaten Brauereien in Bayern ist, von deren Geschäftsführer Stefan Stang dieses Prinzip für solche Events ausgearbeitet hat. Rittmayer schenkte höchstselbst an seinem Stand das Bier aus. Sein Bier ist eines der bekanntesten, weil es in der Region auch in vielen Getränkemärkten zu erwerben ist. Anders als bei seinen Brauereikollegen wie Roppelt, Lieberth oder Witzgall, wo der Kastenverkauf nur ab Brauerei möglich ist. Oder dem Brauhaus am Kreuzberg, wo man Tragerl direkt am Bierkeller mitnehmen kann. Besonderheit des Bieres des Landgasthof Rittmayer ist, dass es normal nur im Gasthaus selbst im Krug ausgeschenkt und nicht abgefüllt wird. Neu mit dabei und auf vielfältige Weise besonders ist die Braumanufaktur Hertl, die seit einiger Zeit in der ehemaligen Braustätte der Brauerei Friedel in Schnaid (jetzt Brauhaus am Kreuzberg) produziert. Sein Angebot von bis zu 44 verschiedenen Biersorten war beim Bierfest wie bei allen anderen Brauereien auch auf zwei ausgewählte Sorten reduziert.

Die Auswahl für die Bierliebhaber war dennoch groß genug. Vom süßlicheren Märzen, dem süffigen „normalen“ Kellerbier bis hin zum erfrischenden Weizenbier oder einem urigen Schwarzbier gab es eine breite Palette der Brauspezialitäten. „Die Hallerndorfer Biertage sind nicht nur ein Zeichen der Vielfalt und des Zusammenhaltes unserer Brauereien vor Ort, sie zeigen auch den starken Zusammenhalt und das Engagement aus den Vereinen heraus“, betonte zweiter Bürgermeister Robert Linz. Er war Hauptorganisator des Festes und hatte in wochenlanger Detailarbeit einen Einsatzplan ausgearbeitet, bei dem sich am Ende rund 100 Helfer aus 23 Vereinen aus allen acht Ortschaften ehrenamtlich engagiert hatten. Der gemeindliche Bautrupp sorgte mit dem Aufstellen der Buden, der WC-Anlagen und der Installation von Strom und Wasser derweil für die Infrastruktur.

„Der Über-Erlös aus dem Fest wird jetzt dann an die Vereine je nach Beteiligung der ehrenamtlichen Helfer aufgeteilt“, erläutert Linz das gemeinnützige Prinzip. Zum Frühschoppen mit der Forchheimer Feuerwehrkapelle konnte Linz auch Gemeindechef Gerhard Bauer begrüßen. Fazit des nach acht Jahren wieder aufgegriffenen und neu organisierten großen Bierfestes: Ein Riesenerfolg! „Inwieweit wir das jetzt regelmäßig abhalten, hängt auch davon ab, wie uns die Vereine dabei unterstützen. Ohne die ehrenamtlichen Helfer geht es nicht. Wir werden jetzt erst einmal resümieren und uns dann darüber austauschen“, so Linz.