Viva Drena! Viva Hallerndorf! Das 35-jährige Partnerschaftsjubiläum wurde in Italien gefeiert

„Es lebe Drena, es lebe Hallerndorf“ schallte es gemeinsam auf Italienisch im Festzelt auf dem Dorfplatz in Drena. Die deutsch-italienische Partnerschaft der Gemeinde Hallerndorf mit der kleinen Ortschaft Drena im Trentino existiert seit 35 Jahren. Ein willkommener Anlass, ein großes Fest zu feiern. Es ist schließlich eine überaus innige, von sehr vielen Schultern getragene Partnerschaft im Laufe der vergangenen Jahrzehnte entstanden. In vielen Bereichen sind die beiden Kommunen mittlerweile miteinander verwachsen. Es ist ein Paradebeispiel des Zusammenwachsens eines geeinten Europas. Das rauschende Fest in Italien war wenige Tage vor den Europawahlen mehr als eine Werbung für den europäischen Gedanken mit Zusammenarbeit, Frieden und den Abbau von Grenzen.  

„Die Partnerschaft wurde damals nicht aus formellen Gründen geschlossen, sondern aus einem tiefen Verständnis heraus, dass wir gemeinsam stärker sind und voneinander lernen können“, sagte Drenas Bürgermeisterin Giovanna Chiarani. Ihre Ehe mit dem aus Willersdorf stammenden Christian Beck und ihre beiden Kinder sind das „Aushängeschild“ der Partnerschaft. Aufgrund der regelmäßigen Treffen fanden sie damals zueinander. Dass die politisch sehr aktive Chiarani seit 2020 nun auch Bürgermeisterin ist, befeuert die herzliche Freundschaft mehr denn je. „Unsere Partnerschaft repräsentiert nicht nur eine Verbindung zwischen zwei Gemeinden, sondern im Wesentlichen die Verbindung zwischen Menschen“, brachte es der Hallerndorfer Bürgermeister Gerhard Bauer bei der gemeinsam vorgetragenen Festrede auf den Punkt. Als Gastgeschenk hatte die Hallerndorfer Delegation – neben reichlich Hallerndorfer Bier – eine Skulptur mitgebracht: einen aus Holz mittels einer Motorsäge geschnitzter Aischgründer Spiegelkarpfen. Neben dem Bier ist der in den vielen Weihern in der Aischtalgemeinde heranwachsende Karpfen schließlich ein weiteres Kulturgut in Hallerndorf. „Die Skulptur eines Karpfens passt auch gut ins Tal der Seen ins Trentino, da Fische auch hier eine wichtige Rolle einnehmen“, erläuterte Bauer den Hintergedanken des Präsentes. Bürgermeisterin Giovanna Chiarani überreichte im Gegenzug eine Erinnerungs-Tontafel, gefertigt von einer Werkstatt für Menschen mit Beeinträchtigungen.

Dem Festakt wohnten neben den beiden ehemaligen italienischen Bürgermeistern Tarcisio Michelotti und Walter Bartolotti auch der ehemalige Hallerndorfer Bürgermeister Torsten Gunselmann bei. Aus Hallerndorf hatte sich ein großer Reisebus und zwei Kleinbusse und auch einige Privatautos auf den Weg gemacht. Neben dem Besuch des Landtages des Trentino stand auch ein Besuch von Verona an, Christian Beck fungierte als Fremdenführer und zeigte dabei eindrucksvoll, wie er über die Jahre mittlerweile zum „Einheimischen“ wurde. Nicht nur beim Festabend, sondern während des gesamten dreitägigen Besuches der Hallerndorfer sorgten die italischen Freunde mit ihrem guten Wein und ihren Essensspezialitäten für Wohlfühl-Atmosphäre. Die musikalische Unterhaltung mit den Stimmungsmachern von „Pausa Merlot“ und DJ „Enrico und Gabriel“, aber auch kulturelle Leckerbissen wie der „Banda Sociale Dro-Ceniga“ und dem herausragenden 17-köpfigen Männerchor Chor „Valle dei Laghi“, also dem Chor des Tals der Seen, bekamen tosenden Applaus. Das „La Montanara“ und auf speziellen Wunsch von Bürgermeisterin Chiarani als Zugabe dargebrachte „Halleluja“ von Leonard Cohen durch den Chor sorgten für Gänsehaut im Zelt. Am letzten Tag des Besuches zeugte ein gemeinsamer Abschlussgottesdienst in der Pfarrkirche San Martino und anschließendem Festzug durch den Ort auch von der geistlichen Verbundenheit und den gemeinsamen religiösen Wurzeln. Der über 60-köpfigen Delegation aus Hallerndorf wurde es ob der grenzenlosen Gastfreundschaft der Italiener sehr schwer gemacht, nach einem ereignisreichen Wochenende „Arrivederci“ zu sagen und die rund 600 Kilometer lange Heimreise anzutreten.