Einweihung der Heizzentrale der Nahwärmeversorgung
Die größte Solarthermie-Anlage in Bayern steht in Hallerndorf. Sie komplettiert das Energiekonzept der Nahwärmeversorgung durch die Naturstrom AG und wurde mit dem neu gebauten Heizwerk am Ortsrand von Hallerndorf von Pfarrer Matthias Steffel feierlich eingeweiht.
Der Geistliche überreichte an Geschäftsbereichsleiter Thilo Jungkunz ein Kreuz als Präsent, das künftig einen Platz im neuen Gebäude finden soll. Er zitierte aus dem Buch Genesis, demnach alles was Gott gemacht hat gut war und dem Menschen zum Nutzen übergeben wurde. „Sie Handeln in diesem Sinne, weil sie die Früchte der Erde zum Wohl der Menschen nutzen“, so der Geistliche bei der Erteilung des kirchlichen Segens. Das preisgekrönte Nahwärmenetz in Hallerndorf beliefert bereits seit Ende letzten Jahres nach nur viermonatiger Bauzeit die angeschlossenen Häuser in Hallerndorf mit regenerativer Wärme.
Die Einweihungsfeier wurde mit Ansprachen von Landrat Herrmann Ulm und Bürgermeister Torsten Gunselmann eröffnet. Ulm fand lobende Worte für das nachhaltige Energiekonzept. Neben dem Nahwärmenetz der Genossenschaft in Willersdorf sei dies bereits das zweite Projekt mit nichtfossilen Energieträgern in der Gemeinde. „Von Hallerndorf können wir lernen!“, so der Landrat. Dr. Thomas Banning, Vorstandsvorsitzender der Naturstrom AG freute sich, so viele Gäste aus der Bevölkerung, aus der Politik und der Wirtschaft am Heizwerk begrüßen zu können. Neben dem Landrat und dem Bürgermeister hieß er auch Landtagsabgeordneten Michael Hofmann herzlich willkommen. Naturstrom sei in der Region ein wichtiger und renommierter Partner für kommunale Energieversorgungskonzepte geworden. Auch künftig wolle das Unternehmen Projekte wie in Hallerndorf gemeinsam mit Kommunen und Bürgerinnen und Bürgern vor Ort realisieren. Thilo Jungkunz verwies auf die Wertschöpfung, die Hallerndorf und der nahen Umgebung maßgeblich zugutekommt: „Wir haben bei der Planung und Realisierung des Projekts großen Wert darauf gelegt, dass ein Großteil der Investitionen in Höhe von insgesamt 3,3 Millionen Euro in der Region bleibt“, so Jungkunz. Aufträge für rund 2,1 Millionen Euro sind demnach an Unternehmen in einem Umkreis von nur 30 Kilometern rund um Hallerndorf vergeben worden.
Das Herzstück des Nahwärmenetzes ist die Energiezentrale, in welcher die prognostizierte Wärmemenge von 2,25 Mio. kWh erzeugt wird. Die Solarthermieanlage, die die Energiezentrale umgibt, ist mit 1.304 m² die größte Bayerns, in Kombination mit einem Nahwärmenetz. Sie speist die gewonnene Wärme in einen 85.000 Liter großen Pufferspeicher ein. Im Sommer, wenn die Haushalte fast ausschließlich Warmwasser benötigen, ersetzt sie die Kessel nahezu gänzlich. Durch dieses innovative Konzept könne der wertvolle Rohstoff Holz durch die kostenlos zur Verfügung stehende Kraft der Sonne ersetzt werden, betonte Bürgermeister Gunselmann während seiner Eröffnungsrede. Einblicke in die Technik wurden während Führungen durch die Energiezentrale möglich.
Neben der Solarthermieanlage wurde auch die erste Ladesäule im Gemeindeteil Hallerndorf für Elektroautos in Betrieb genommen: Die ersten Autos konnten bereits am Samstag mit regenerativ erzeugtem Strom geladen werden. Die Gäste hatten die Möglichkeit zur Probefahrt und durften mit einen BMW i 3 und einen Mitsubishi i-MiEV ihre Runden drehen.