Gemeinschaftsaktion der Jagdgenossen, Gemeinde und dem Landschaftspflegeverband

Hand in Hand für den Naturschutz. Auf Initiative der im März neu gewählten Vorstandschaft der Jagdgenossenschaft Hallerndorf 1 ist auf einer gemeindlichen Fläche in der Hallerndorfer Flur eine neue Streuobstwiese entstanden. Fünfzehn hochstämmige Obstbäume wurden dort fachmännisch eingepflanzt. Unterstützung gab es dabei vom Landschaftspflegeverband Forchheim: „Pro gepflanzten Obstbaum gibt es über das Bayerischen Naturschutzprogramm eine Fördersumme von 120 Euro. Hierbei hat uns die Projektmanagerin für die Streuobstlandschaften im Landkreis Forchheim, Diplom-Biologin Claudia Munker, hervorragend mit Rat und Tat unterstützt“, bedankte sich der neu gewählte Vorsitzende der Hallerndorfer Jagdgenossen, Johannes Seuberth.

Die Apfel-, Birnen-, Zwetschgen-, Kirsch- und Mirabellenbäume sind bereits drei bis vier Jahre alt. Fleißig mitgeholfen bei der Aktion hat auch Bürgermeister Gerhard Bauer. „Es ist beispielhaft, wie hier zusammengearbeitet wird. Alle haben dadurch einen Gewinn. Die Flora und Fauna, die Landwirte, Jäger und auch die Bürgerinnen und Bürger. Sie können dann in einiger Zeit vom Obst naschen“, listete Bauer die Vorteile für alle Beteiligten auf. „Die Jagdgenossenschaft Hallerndorf 1 wird sich für die nächsten fünf Jahre um die Pflege der Obstbäume, wie den Erziehungsschnitt, das regelmäßige Gießen und das Ausmähen kümmern“, sicherte Seuberth dem Gemeindechef zu. Er hat sogar schon weitere solcher Flächen für das Jahr 2024 im Blick.

Am Rande des gemeindlichen Grundstücks mit den neuen Obstbäumen zur freien Ackerfläche hin haben die Hallerndorfer Jäger geleichzeitig die Pflege der dortigen Hecke übernommen. Alte Haselnusssträucher wurden „auf Stock“ gesetzt und mit dem angefallenen Schnittgut eine Totholzhecke angelegt. „Sie dient als Biotop und ist ein wertvoller Lebensraum für viele Tiere wie Vögel, Kleinsäuger, Igel, Siebenschläfer sowie Insekten wie die für die Bestäubung so wichtigen Wildbienen“, erläutert Johannes Seuberth. In solchen Hecken finden aber auch kleine Reptilien wie die Zauneidechse oder Amphibien wie die Erdkröte einen willkommenen Rückzugsort.

„Gesamtziel der konzentrierten Aktion ist es, eine Verbesserung der Flora und Fauna zu schaffen. Gerade Streuobstwiesen sind ein Rückzugsgebiet von vielen Tierarten“ fasst Bürgermeister Bauer zusammen. „Auch für unser Niederwild sind solche Rückzugsflächen eine große Bereicherung, gerade in den Setz- und Brutzeiten. Denn dort wird nicht gemäht, so dass sich gerade beim Rehwild die Kitze ungestört entwickeln können, bis sie groß genug sind“, ergänzt Seuberth.

Als neuer Vorsitzender der örtlichen Jagdgenossen bedankte er sich auch bei den Landwirten, die sich bereit erklärt haben, für nächstes Jahr wieder neue Blühflächen auszusähen. Diese Flächen bleiben dann für fünf Jahre landwirtschaftlich ungenutzt. Gerade das Rehwild bleibt dann vermehrt in der offenen Flur und zieht eben nicht in der vegetationsarmen Zeit in unsere Wälder. „Damit wirken wir dem Verbiss im Wald auf natürliche Weise entgegen“, so Seuberth, der auch einjährige Flächenstilllegungen als einen „Gewinn für das Wild“ wertet. Als Wermutstropfen sieht der erfahrene Jäger hier indes, dass diese Flächen bis zum 15. November des gleichen Jahres noch abgemulcht werden müssen. Damit verliere aber das Niederwild für den Winter seine Deckung. „Eine Verlängerung bis Mitte Februar wäre hier sehr wünschenswert und sinnvoll“, fordert Seuberth zum Überdenken dieser Regelung auf.