Begeisterndes Jubiläumskonzert mit Premieren

Der Musikverein Pautzfeld hat in seinem 50-jährigen Jubiläumsjahr bei seinem Jahreskonzert in der Schulturnhalle vor 300 begeisterten Gästen neue Wege beschritten. Zum ersten Mal trat bei einem Konzert eine Solosängerin auf und es gab obendrein einen „Samba“ als Überraschung für den Schirmherrn MdL Michel Hofmann.

Schon bei der Begrüßung durch ersten Vorsitzenden Jürgen Kupfer wurde deutlich, welch hohen Stellenwert und welch Renommee sich die Musikerinnen und Musiker unter der Leitung von Katja Sperber in den vergangenen Jahren hart erarbeitet haben. Es musste sogar noch nachbestuhlt werden, damit alle Besucher einen Sitzplatz hatten. Neben Hofmann als Schirmherrn hieß Vorsitzender Jürgen Kupfer zudem die stellvertretende Landrätin Rosi Kraus und mit Gerhard Bauer, Robert Linz und Stephan Beck gleich alle drei Bürgermeister jeweils mit ihren Gattinnen, aber auch Bezirksvorsitzenden Thomas Kolb und Kreisvorsitzende Claudia Heim vom Nordbayerischen Musikbund in der großen Halle herzlich willkommen.

Für das Konzert anlässlich des 50-jährigen Bestehens hatte die musikalische Gesamtleiterin Katja Sperber eine kleine musikalische Zeitreise durch die vergangenen fünf Jahrzehnte zusammengestellt.

Neben dem Hauptorchester trat auch das gemeinsame Nachwuchsorchester aus Pautzfeld und Unterstürmig beim Konzertabend unter der gemeinsamen Leitung von Katja Sperber und Lea Heilmann auf die Bühne. Die Nachwuchsmusiker und -musikerinnen zeigten bei den Stücken „American Spirit March“, Rainbow Connection“ und dem vom Mary Poppins-Film bekannten Song „Supercalifragilisticexpialidocious“ dem Publikum ihr Können und ernteten viel Applaus. Dass sie teilweise schon mit dem Hauptorchester mithalten können, war beim gemeinsam gespielten „Baba´s Reggae Rock“ von Kurt Gäble eindrucksvoll zu hören. 

Die Besonderheit des Konzertes zum runden Geburtstag des Musikvereins war schon beim ersten Lied für jeden spürbar, denn es wurde der „Pautzfelder Jubiläumsmarsch“ gespielt. Ihn hat Werner Steger damals zum 10-jährigen Jubiläum eigens für den Musikverein komponiert. Er wird seither nur zu ganz besonders festlichen Anlässen gespielt, die Noten dazu hat einzig und allein der Musikverein Pautzfeld. Es ist also ein Unikum. Werner Steger stammt aus der Pautzfelder Musikerfamilie Steger, er war als Bruder von Ehrendirigent Bernhard Steger einer der Gründungsväter des Vereins.

Als der Moderator Jürgen Sperber das zweite Stück ankündigte, wurde so manchem älteren Musikvereinsmitglied richtig warm ums Herz. Die „Kleine ungarische Rhapsodie“ ließ Erinnerungen an die 1990er Jahre wach werden, als der Verein eine Partnerschaft mit einer ungarischen Kleinstadt pflegte, die bis heute mit gelegentlichen gegenseitigen Besuchen anhält.  

Auf einen besonderen Höhepunkt durfte das Publikum gespannt sein, als die Solosängerin und studierte Musikerin Verena Hirschlein aus Trabelsdorf die Bühne betrat. Unterstützt von den sanften Klängen des Musikvereins sang sie mit wundervoll klarer, wohltuender und doch ausdrucksstarker Stimme „Ich gehör nur mir“, dem Titelsong des Musicals „Elisabeth“. Für das Pautzfelder Ensemble ein Novum, gemeinsam mit einer Sängerin aufzutreten. Die Idee wurde, zumindest dem Applaus des Publikums nach zu urteilen, zum grandiosen Erfolg.

Der zweite Auftritt der 23-jährigen nach der Kurzpause in der Mitte des Konzertes mit „Gabriellas Sang“ wurde nicht minder mit Beifall bedacht. Und weil eine Premiere am Abend der musikalischen Gesamtleiterin scheinbar nicht genug war, sattelte sie mit der selbst komponierten „Pautzfeld-Samba“ noch eines obendrauf. Der Sprech- und Percussionsong und Sambapfeife war dem Schirmherrn des Jubiläums, Landtagsabgeordneten Michael Hofmann, als Dank gewidmet. Ihm wurden im Anschluss die Noten dazu samt einem Dirigentenstab übergeben. „Ob du den Stab künftig im Landtag oder anderswo verwendets, bleibt dir selbst überlassen“, scherzte Sperber.

Am Ende eines abwechslungsreichen Konzertabends, bei dem unter anderem auch ein Medley der besten Filmmusik aus den James Bond – Filmen, die Polka „Ehrenwert“ oder Hermann Rappels „Lachendes Wien“ hervorragend intoniert wurden, standen nach den „Standing Ovations“ mit der Olympia-Hymne „One Moment in Time“ und – passend zum Jubiläum – die Polka „Ein halbes Jahrhundert“ noch zwei gefeierte Zugaben.