Verwaltungsrat Hermann Seebauer verabschiedet

Nach 40 Dienstjahren in Hallerndorf geht der geschäftsleitende Beamte Hermann Seebauer in den wohlverdienten Ruhestand. Von der alten Adler-Schreibmaschine bis hin zum LCD-Bildschirm, vom Zwei-Zimmer Büro in der Rathausstraße bis zum Neubau des prunkvollen Gemeindezentrums hat er in der Entwicklung der Gemeindeverwaltung alles mitgemacht. Als Dank und Anerkennung für seine „überaus großen Leistungen“ für die Gemeinde überreichte ihm Bürgermeister Torsten Gunselmann die Entlassungsurkunde.

Die Verabschiedung fand in einem besonderen Rahmen am Ende einer Gemeinderatssitzung statt. Neben den aktuellen und früheren Kolleginnen und Kollegen war auch Ehrenbürger Heribert Weber gekommen. Er war zwölf Jahre als Bürgermeister sein Chef. Leider konnte Altbürgermeister und Ehrenbürger Alois Hagen gesundheitsbedingt nicht an der Feierstunde teilnehmen. Er war 1978 amtierender Bürgermeister, als Hermann Seebauer seinen Dienst in der Gemeinde Hallerndorf antrat. Begonnen hat Seebauer seine berufliche Karriere nach erfolgreichen Abschluss der Wirtschaftsschule in Bamberg 1972 mit einer anschließenden Ausbildung zum Verwaltungspraktikanten am Landratsamt. Nach der Ableistung des Grundwehrdienstes schloss er 1977 seine Ausbildung zum Beamtenanwärter für den gehobenen nichttechnischen Verwaltungsdienst erfolgreich ab. Nach nur einem Dienstjahr am Landratsamt in Hof wäre für Ihn eine Versetzung an die Regierung von Oberfranken vorgesehen gewesen.

Es kam anders: im Zuge der großen Gebietsreform 1978 wurden gehobene Beamte in fast allen Kommunen gesucht. Hermann Seebauer verschlug es nach Hallerndorf, wo er schließlich auch sein privates Glück mit der Heirat seiner Frau Edeltraud fand.  „Du warst für die Gemeinde Hallerndorf in den letzten 40 Jahren immer der richtige Mann am richtigen Platz“, sagte Bürgermeister Gunselmann. Der Gemeindechef lobte Seebauer als engagierten, selbstlosen und loyalen Mitarbeiter mit gesundem Menschenverstand und Fingerspitzengefühl. „Als Geschäftsstellenleiter an der Spitze einer kommunalen Verwaltung zu stehen, ist wahrhaftig keine leichte Aufgabe. Man steht permanent im Fokus der öffentlichen Aufmerksamkeit. Eine gute Erfahrung mit einer Behörde wird als selbstverständlich betrachtet, eine schlechte – zu der es auch ab und an kommen kann – bleibt lange im Gedächtnis haften“, so Gunselmann. „Was uns besonders fehlen wird, ist das in den vielen Jahren erworbene Wissen, der Erfahrungsschatz und das telegrafische Gedächtnis. Aber auch die Fähigkeit, in kritischen Situationen immer gelassen und sachlich zu bleiben“, fügte er hinzu.

Zur Übergabe der Entlassungsurkunde und des persönlichen Präsentes erhob sich der gesamte Gemeinderat von den Plätzen und applaudierte. Am Ende der Feierstunde ergriff der scheidende Verwaltungsbeamte das Wort. Er habe in seiner langjährigen Dienstzeit eine „schöne Zeit verbracht“, dankte er allen Wegbegleitern. Mit der Einstellung seines Nachfolgers Florian Braun, der noch einige Monate von ihm eingearbeitet werden konnte, sei die Gemeinde bestimmt „gut aufgestellt“, merkte er an. Als gebürtigen Bamberger sein ihm Hallerndorf so ans Herz gewachsen, dass er „zwischenzeitlich mehr als Hallerndorfer denke, als mancher Hallerndorfer selbst“. Deswegen mahnte er auch die derzeit politisch Verantwortlichen an: „Bewahrt unsere einmalige Kulturlandschaft, das Vereinsleben und die Traditionen. Viele Gemeinden beneiden uns um unsere schöne Heimat mit alle seinen Gemeindeteilen und dem Kreuzberg. Nicht alles, was vielleicht machbar wäre, muss gleichzeitig auch ein Segen für die Gemeinde sein.“