„Dialog im Schloss“ mit Papstenzyklika

Die Umweltenzyklika „Laudato Si“ von Papst Franziskus war Thema bei der jüngsten gemeindlichen Kulturreihe „Dialog im Schloss“ im Hallerndorfer Sitzungssaal. Gemeinsam mit der Seelsorgeeinheit „Unterer Aischgrund“ und der Vorstandschaft der Bioenergiegenossenschaft Willersdorf hatte die Gemeinde Hallerndorf zu diesem interessanten Vortragsabend eingeladen.

Referent Klaus Schwaab, Umweltbeauftragter der Erzdiözese Bamberg, gab eine Übersicht des päpstlichen Werkes anhand von einzelnen Textpassagen. Er verdeutlichte, worum es in der Ezyklika geht. Es sei kein päpstliches Lehrschreiben, wie die anderen Enzykliken. Vielmehr handelt es sich um eine für jeden verständliches Schreiben, das sich nicht nur an Katholiken richtet. Die Sorge um das „gemeinsame Haus“ stehe im Mittelpunkt, sie soll zu einem „enkeltauglichen Lebensstil“ führen. Der päpstliche Einsatz für den Umweltschutz habe seinen Ursprung, als dieser noch Erzbischof von Buenos Aires war und dort die Umweltproblematiken hautnah erlebte, führte Schwaab aus. „Laudato Si“ will zum Dialog anregen, trotz der scheinbar unumkehrbaren Entwicklung blicke Franziskus hoffnungsvoll in die Zukunft. Als besonders faszinierend empfindet der Umweltbeauftragte die konkreten Vorschläge der Umsetzung in der Enzyklika. Kooperativen für erneuerbare Energien werden genannt, ebenso Müllvermeidung und die Förderung der kleinen landwirtschaftlichen Betriebe. Zudem beinhaltet das Werk Leitlinien für Orientierung und Handlung.

Lustige Papst-Karikaturen, Zitate von prominenten lebenden und bereits verstorbenen Persönlichkeiten aber auch praktische Beispiele machten den Vortrag anschaulich und regte die – leider nur  wenigen – Zuhörer an, sich einzubringen. Das Schwaab ein ausgesprochener „Fan“ des aktuellen Kirchenoberhauptes ist, gab er mehrfach deutlich zu verstehen. Auf der anderen Seite hagelte es aber auch Seitenhiebe in Richtung der aktuell politische Verantwortlichen und der Wirtschaft. In Hallerndorf fand er ein zustimmendes Publikum vor. „Das Thema Nachhaltigkeit habe auch in die Politik der Gemeinde Einzug gehalten“, führte Bürgermeister Torsten Gunselmann aus und nannte die sich im Bau befindliche Nahwärmeversorgung im Hauptort als positives Beispiel. Schwaab ging am Schluss seines Vortrages noch auf einzelne Aktivitäten und praktische Beispiele zum Thema Nachhaltigkeit des Erzbistums Bamberg ein. Ein Energiekonzept für alle Pfarrgemeinden ist entwickelt worden, zudem gebe es ein Umweltmanagement und Nachhaltigkeitsleitlinien. Gerade letztere riefen bei Pfarrer Matthias Steffel nicht gerade Begeisterungsstürme hervor, der hierin „viele, viele Worte“ erkennen konnte und auf die Notwendigkeit von Taten hinwies.