FFW Hallerndorf möchte neues Heim
An der Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Hallerndorf blickte Kommandant Wolfgang Mönius auf ein „ruhiges Jahr 2017“ zurück. Zu 28 Einsätzen rückten die Aktiven aus, davon waren vier Brandeinsätze, eine Personensuche, sechs Sicherheitswachen und 16 Technische Hilfeleistungen zu verzeichnen. Rund 400 Stunden waren die Kameradinnen und Kameraden für ihre Mitbürger im Einsatz, rechnete Mönius vor. Turnusgemäß wurde auch wieder die Leistungsprüfung THL abgehalten. Hier waren Feuerwehrkräfte aus fast allen Feuerwehren der Großgemeinde dabei. Kritik übte der Feuerwehrchef an den Alarmierungen über die Landkreisgrenzen hinaus. Es habe sich noch nicht viel verändert, rügte er und zeigte absolutes Unverständnis, warum dies bis heute nicht reibungsfrei funktioniere. Auch wegen der Alarmierungen im Gemeindegebiet ist er nicht zufrieden. „Wenn ich nur an die vielen Unfälle denke, die im vergangenen Jahr auf der Staatsstraße passiert sind, wo sich die Straße in ganze Trümmerlandschaften verwandelt hat, Rettungshubschrauber gelandet sind, um Schwerverletzte abzuholen und wir nicht dazu alarmiert werden, passt was nicht.“
Großen Unmut äußerte Mönius zudem über den Zustand des Feuerwehrhauses: „Kurz und knapp, unser Feuerwehrhaus ist eine Katastrophe“, so das Urteil des Kommandanten. Seiner Meinung nach sollte von der Fahrzeughalle ab nach hinten alles abgerissen und die Sozialräume neu gebaut werden. „Vielleicht wäre es auch sinnvoll alles abzureisen, den Grund zu verkaufen und neu zu bauen“, regte er als Alternative an. Doch habe er sehr oft den Eindruck, dass den Gemeindefeuerwehren nicht der nötige Respekt und Rückhalt durch die Gemeinde entgegengebracht wird. Als Beispiel nannte er die Verzögerungen bei den Anschaffungen des Jahresbedarfes, der wieder erst am Ende des Jahres ausgeliefert wurde, obwohl die Gemeinde zugesichert hatte, dies in Zukunft schneller abzuwickeln.
Positiv fügte Kommandant Wolfgang Mönius an, dass mit der Installation einer neuen Heizung und der Sanierung des Vorplatzes dringend notwendige Investitionen getätigt worden sind. Sie waren seiner Ansicht nach sinnvoll, weil ein Neubau eines neuen Feuerwehrgerätehauses wohl noch einige Zeit auf sich warten lässt. Er gab aber zu bedenken, dass es „aufgrund der Lage neben dem Bierkeller mitten im Ort, mit der Lärmbelästigung für die Anwohner, den Parkplatzproblemen sowie der fehlenden Übungsflächen unmöglich ist, eine Feuerwehr in unserer Größe auf Dauer hier zu belassen.“
„Es ist an der Zeit, beim Hallerndorfer Feuerwehrgerätehaus Nägel mit Köpfen zu machen“, sagte dazu Bürgermeister Torsten Gunselmann als oberster Dienstherr der Gemeindefeuerwehren in seiner Ansprache zur Eröffnung der Dienstversammlung. In den letzten Wochen habe er sich ein Bild von zeitgemäßen Feuerwehrgerätehäusern machen können. „Die Bürgermeister aus den Nachbargemeinde Hausen und Heroldsbach haben mich voller Stolz durch ihre neuen Räumlichkeiten geführt. Ich bin vor Neid erblasst. Besser gesagt ich hab mich fast geschämt, für das, was wir unseren Kameraden in Hallerndorf zumuten“, gab der Gemeindechef zu. Aufgabe für 2018 soll es nun sein, in die Planungen endgültig einzusteigen und zu überlegen, was an dem Standort für ein Potential ist. Die Verantwortlichen müssen sich nun zusammensetzen, um ernsthaft abzuwägen, was sinnvoll, notwendig, wichtig und zweckmäßig ist, regte Gunselmann an. „Und es müssen dabei alle Eventualitäten geprüft werden, angefangen vom Feuerwehrstandort bis zum Raumkonzept“, so der Bürgermeister. In seiner Rede lobte er abschließend die ehrenamtlichen Einsatzkräfte: „Sie als Feuerwehrangehörige üben einen ganz besonderen und überaus wichtigen Dienst in unserer Gemeinde und für unser Gemeinwohl aus. Wir als Gemeinde können diese geleisteten Stunden nicht einmal ansatzweise finanziell ausgleichen.“
Den Bericht der Jugendfeuerwehr trug Marcel Mönius vor. Der Jugendwart konnte vermelden, dass vier Nachwuchsfeuerwehrler in diesem Jahr zur aktiven Wehr übertreten können. Dadurch schrumpft die Jugendfeuerwehr auf vier Personen. „Nachwuchs ist dringend erwünscht“, appellierte Marcel Mönius.