Frischwasser kommt jetzt vom Zweckverband

Mit der Ortschaft Schnaid und dem Kreuzberg sind die letzten beiden Gebiete der Gemeinde Hallerndorf nun auch an das Wasserleitungsnetz des Zweckverbandes der Eggolsheimer Gruppe (ZWE) angeschlossen. Am Hochbehälter in Stiebarlimbach öffneten Bürgermeister Torsten Gunselmann und ZWE-Verbandsvorsitzender Claus Schwarzmann in einem symbolischen Akt die Schieber. Ganz so einfach im Handumdrehen ging der Versorgungswechsel freilich nicht vonstatten. Dem ging ein langer Prozess voraus, im Verlauf dessen sich eine Mehrheit der Schnaider Bürger für die Aufgabe der eigenen Quelle und den Anschluss an die zentrale Wasserversorgung des ZWE ausgesprochen haben. Verbandsvorsitzender Claus Schwarzmann freute sich, dass ein weiterer „weißer Fleck“ im Verbandsgebiet der „großen Familie des ZWE“, von der die Ortschaften in den Gemeinden Hallerndorf, Eggolsheim, Buttenheim und Altendorf versorgt werden, beigetreten ist. Schon am Jahresanfang wurde die Ortschaft Drosendorf – als letzte Ortschaft der Marktgemeinde Eggolsheim – an den ZWE angeschlossen und profitiert künftig von den gut ausgebauten Strukturen und der auf Dauer garantierten hohen Wasserqualität des Verbandes.

Für die Anbindung der Ortschaft Schnaid und den Kreuzberg mit den dort ansässigen drei Kellerbetrieben der Brauereien Lieberth und Rittmayer sowie dem „Brauhaus am Kreuzberg“ wurde bereits im März 2015 ein erstes Grobkonzept mit einem Investitionskostenvergleich erstellt. Es stellte die Kosten des Erhalts der eigenen, bestehenden Wasserversorgung dem der Anbindung an den ZWE gegenüber. Nach einem Bürgerinformationsabend im März 2016 erfolgte die Ausschreibung für die Sanierung des Ortsnetzes in Schnaid. „Diese Maßnahme war für eine Eingliederung in den ZWE dringend erforderlich“, erklärt Bürgermeister Torsten Gunselmann. Auch die Kosten der Leitungsverlegung vom Hochbehälter in Stiebarlimbach sowie die Kosten des notwendigen Einbaus einer Druckerhöhung wurden auf die neuen Wasserabnehmer umgelegt. Das war eine Vorgabe des ZWE, um diese Kosten nicht auf die bisherigen Wasserabnehmer im Verbandsgebiet umlegen zu müssen. „Diese haben mit ihren Verbesserungsbeiträgen in Höhe von 7,1 Millionen Euro bereits für den Ausbau der bestehenden Infrastruktur des Wasserzweckverbandes gesorgt. Von den neuen Verbindungsleitungen und dem Neubau des Hochbehälters in Stiebarlimbach profitieren jetzt auch die Schnaider und der Kreuzberg“, erklärt Schwarzmann.

Die Gesamtkosten, die auf Schnaid und dem Kreuzberg umgelegt werden, beziffert Bürgermeister Torsten Gunselmann auf 524.000 Euro. Die größten Posten dabei waren die Sanierung der Ortsleitungen und die Verlegung neuer Verbindungsleitungen mit je rund 200.000 Euro. „Ein Erhalt der bisherigen Wasserversorgung Schnaid mit Kreuzberg und den damit verbundenen Folgekosten wäre auf Dauer den betroffenen Bürgerinnen und Bürgern teurer gekommen“, ist sich Gunselmann sicher. Im Zuge der neuen Wasser-Hausanschlüsse entlang der Ortsdurchfahrt Schnaid wurde zudem der Einbau einer Leerrohrinfrastruktur für eine spätere Glasfaserversorgung vorgesehen und damit Synergieeffekte genutzt.