Weihnachtsaktion „Freude aus dem Schuhkarton“ – 1000 Päckchen für Kinder aus der Westukraine

Weihnachten steht vor der Tür und besonders die Kleinen freuen sich über einen reich gedeckten Gabentisch. Doch nicht überall auf der Welt können Kinder auf ein Geschenk hoffen.

Die Seelsorgeeinheit „Unterer Aischgrund“ unterstützt daher mit der Kampagne „Freude aus dem Schuhkarton“ Pfarrer Myroslav Rusyn aus der Westukraine. Das Ziel ist es in diesem Jahr für die Kinder und Familien aus der Ukraine, dem Gebiet um Uzhgorod (Transkarpatien), 1000 Schuhkartons für ein glückliches Weihnachten zu packen und zu verschenken. Noch bis 20. Dezember läuft die Aktion.

Mit Pfarrer Rusyn verbindet Pfarrer Matthias Steffel inzwischen eine vierjährige Freundschaft. „Auch in der Westukraine herrscht nach wie vor Krieg“, so der Pfarrer aus dem Aischgrund. Darüber werde in der medialen Berichterstattung inzwischen kaum noch berichtet. Die Not ist groß in dem verarmten Land, in dem das durchschnittliche monatliche Einkommen gerade einmal 50 bis 100 Euro beträgt.  Durch den Krieg gebe es zudem viele Witwen und Waisen. Viele ukrainische Kinder müssen auf Weihnachtsgeschenke wegen der vorherrschenden Armut verzichten.

Der Pfarrer erhofft sich eine rege Beteiligung, denn bisher lief die Aktion schleppend an. „1000 Geschenke – das bekommen Sie nie zusammen.“ Diese Aussage hörte Steffel bereits mehrmals und er ist sich bewusst, dass die erhoffte Zahl ein hohes Ziel ist: „Was zusammen kommt, kommt zusammen“, sagt er und ermutigt jeden, sich zu beteiligen.

Besonders rührte den Pfarrer daher die Schuhkartonabgabe einer Familie, die heuer bewusst auf ihre eigenen Weihnachtsgeschenke verzichten will und für das Geld Pakete für die Kinder in der Westukraine packte. Auch der Bürgermeister der Gemeinde Hallerndorf, Torsten Gunselmann, gibt Geschenke im Pfarramt ab und ist begeistert von der Aktion.

Schritt-für-Schritt-Anleitung

Und so können Sie sich beteiligen: Einen Schuhkarton dekorieren, den Deckel und das Unterteil separat mit Geschenkpapier bekleben. Auf den Schuhkarton ein Etikett kleben, worauf steht, ob der Inhalt für ein Mädchen oder einen Jungen bestimmt ist, sowie das Alter des Kindes (2-4, 5-9, 10-14 Jahre). Das Geschenk sollte am besten eine bunte Mischung sein (beispielsweise Spielsachen, Kleidung, Hygienartikel, Süßigkeiten, Schulbedarf) im Wert von etwa 20 Euro. Wer will, kann einen persönlichen Gruß und seine Adresse beilegen, das ist aber kein Muss. Den Karton dann mit einem einem Gummiband verschließen, damit er bei der Zollkontrolle geöffnet werden kann. Das Päckchen kann bis 20. Dezember im Pfarramt Unterer Aischgrund in Pautzfeld (Pautzfelder-Str. 28) abgegeben werden. Als freiwillige Spende bitte 8 Euro bereit halten, um den Transport der Pakete und die Einfuhrzölle zu finanzieren.

Wer keine Zeit oder Möglichkeit hat Geschenke zu kaufen oder ein Päckchen zu packen, kann übrigens gerne auch einfach einen Geldumschlag im Pfarramt abgeben. Auch hier gilt es, Alter und Geschlecht des Kindes anzugeben. Eine Gruppe Freiwilliger hat sich spontan bereit erklärt, Geschenke einzukaufen, die Schuhkartons zu füllen und zu verpacken.

Pakete kommen an

Pfarrer Steffel und auch Pfarrsekretärin Sonja Sawinsky, die maßgeblich an der Umsetzung der Geschenkaktion beteiligt ist, freuen sich über viele Päckchen, die sie Pfarrer Rusyn übergeben können, der die Schuhkartons persönlich an ihren Bestimmungsort bringt. So soll sichergestellt sein, dass alle Geschenke auch wirklich bei den Kindern ankommen und nicht irgendwo verschwinden. Weihnachten wird in der Ukraine laut Julianischem Kalender erst am 6. Januar gefeiert.

Infos auch auf der Internetseite www.seelsorgeeinheit-unterer-aischgrund.de

Warum schenken?

Hier einige Stimmen von Menschen, die bereits ein oder mehrere Pakete abgegeben haben:

Elisabeth Schubert: „Als ich von der Schuhkarton-Aktion gehört habe, war ich sofort dabei. Es gibt nichts gutes außer man tut es. 28 Euro sind für uns nicht viel Geld, das sollte jeder Haushalt übrig haben.“

Sandra Schubert: „Weihnachten ist das Fest der Liebe. Wenn ich den Mitmenschen etwas gutes tue, tut das auch mir gut. Ich habe hier auch ein gutes Gefühl, weil die Geschenke sicher ankommen.“

Anni Birkner: „Ich finde das super und habe gleich zwei Päckchen gebracht für Kinder im Alter meiner Enkel. Ich spende gerne für Menschen, die nichts haben, und habe auch meine Geschwister gebeten, zu spenden.“

Angela Peschke: „Auch ich war sofort dabei. Ich kann mitfühlen, wenn man nichts mehr hat, denn auch uns ging es einmal dreckig. Ich habe nicht lange überlegt und auch Arbeitskollegen und meine Familie mobilisiert.“

Heike Nagengast-Beck: „Ich finde die Idee klasse. Pakete sind besser als Geld, das oft in einem großen Topf verschwindet. Pfarrer Rusyn holt die Geschenke selbst ab und verteilt sie an die Kinder. Ich hoffe, dass ich das richtige eingepackt habe und dass ich die Freude der Kinder spüre.“

Harald Kohlmann: „Die Vorstellung von strahlenden Kindern ist für mich ausreichend, um mich an der Weihnachtsaktion zu beteiligen. Und die Päckchen gehen nicht verloren, denn ich weiß wie und wo sie ankommen.“

Sabine Ackermann: „Unsereins hat eigentlich schon alles, daher ist es eine gute Sache, an arme Kinder zu spenden. Ich mache schon seit 13 Jahren bei ähnlichen Aktionen mit und freue mich, dass es so etwas jetzt auch in unserer Pfarrgemeinde gibt.“

Carmen Köhler: „Besonders schön fand ich es, als mein siebenjähriger Sohn nicht glauben konnte, dass sich anderswo ein Kind über eine Zahnbürste als Weihnachtsgeschenk freut. Das hat ihn zum Nachdenken angeregt und er hat freiwillig einen Bagger von sich mit in den Karton gelegt.“

Gabi Wirth: „Ich leite den Kindergarten in Hallerndorf und auch wir beteiligen uns mit Schuhkartons, die die Eltern zusammen im Kindergarten verpacken. Die meisten Kinder bei uns wachsen in Hülle und Fülle auf und von sich aus etwas abzugeben, tut nicht weh.“