Nahwärmenetz Hallerndorf startet mit dem ersten Bauabschnitt

Am Dienstag, den 16.08.2016, begannen die Bauarbeiten für das von Gemeinde und der NATUR-STROM AG gemeinsam geplante regenerative Nahwärmenetz in Hallerndorf.

In den Rötgärten in Hallerndorf rollten am Dienstag die Bagger an. Hier verlegen die Tiefbauer das erste Stück Leitung des durch die NATURSTROM AG geplanten Nahwärmenetzes. Im Juni hatte die Gemeinde dem Flächennutzungsplan, dem Bebauungsplan und den Bauanträgen für Heizhaus und Solarthermieanlage sowie dem Gestattungsvertrag für die Verlegung der Leitungen zugestimmt. Nun freuen sich NATURSTROM, Gemeinde und die künftigen Anschlussnehmer auf eine erfolgreiche Umsetzung. „Ich habe derzeit eine 25 Jahre alte Ölheizung“, erzählt der zukünftige Anschlussnehmer Dieter Hoppe, der beim ersten Baggerhieb dabei war. „An dieser müsste ich bald einzelne Komponenten austauschen, da kommt das neue Nahwärmenetz wie gerufen. Ich freue mich auf die erste Wärme, die bei mir ankommt!“

Das Herzstück des Nahwärmenetzes wird das Heizhaus, das am Fuße des Kreuzberges entstehen soll. Fünf Heizkessel erzeugen mit Holz-Hackschnitzeln und -Pellets genügend Wärme für über 100 Gebäude. Zusätzlich speist eine 1.304 m² große Freiflächen-Solarthermieanlage dank der Kraft der Sonne Wärme in das System ein. Zunächst wird im Bauabschnitt 1 das Nahwärmenetz verlegt, dessen Anwohnerinnen und Anwohner bereits ab dem 1. Dezember 2016 Wärme beziehen können. Netzerweiterungen sind für das kommende Jahr geplant.

Voraussichtlich beginnen im September dann auch die Bauarbeiten für das Heizhaus. Dafür hat sich NATURSTROM etwas Besonderes überlegt: Heizzentrale und Solarthermieanlage sollen auf die Bür-gerinnen und Bürger möglichst ansprechend wirken und sich harmonisch in die Landschaft einfügen. Daher sieht das Außenkonzept für das holzverkleidete Heizhaus Sitzbänke zum Verweilen und eine Begrünung vor. Durch eine große Glasscheibe kann die Heiztechnik von jedermann bestaunt werden. „Das ‚offene Heizhaus‘ ist die gelebte Energiewende. Bei einem Spaziergang in Richtung Kreuzberg kann jeder einen Eindruck davon gewinnen, wie in Hallerndorf nachhaltige Wärme er-zeugt wird. Ganz nach dem Vorbild des Bioenergiedorfes Willersdorf ist nun Hallerndorf die zweite Ortschaft in unserer Gemeinde, deren Anwohnerinnen und Anwohner regenerativ mit Wärme versorgt werden können“, freut sich Bürgermeister Torsten Gunselmann, der am Dienstag auch vor Ort war.

Die NATURSTROM AG investiert insgesamt rund 3,51 Mio. Euro in das Projekt. Da dem Ökoenergieversorger daran gelegen ist, die Wertschöpfung in der Region zu halten, arbeitet er weitestgehend mit Unternehmen aus der näheren Umgebung zusammen. Nach Fertigstellung profitiert zu-dem die lokale Forstwirtschaft von dem Holzbedarf, der im Heizhaus anfällt. „Das Nahwärmenetz ist das nächste Projekt mit dem NATURSTROM einen Beitrag zur Energiewende in Deutschland leisten will. Wir beweisen gemeinsam mit den Hallerndorfern, dass die dezentrale Energieversorgung auch im wichtigen Energiesektor Wärme machbar ist“, sagt Felix Schubert, Projektleiter Wärme bei der NATURSTROM AG und Verantwortlicher für das Projekt. Ähnliche Nahwärmenetze setzte das Unternehmen bereits erfolgreich in Lupburg in der Oberpfalz und im oberfränkischen Markt Marktschorgast um. Auch im aktuellen Jahr treibt das wachsende Team der NATURSTROM-Wärmeabteilung Projekte in mehreren Kommunen voran.

Ebenso ist Dieter Hoppe von dem Projekt überzeugt: „Besonders beeindruckt hat mich der Gedanke vom Einsatz von erneuerbaren Energien und dass diese aus der Region stammen. Als ich von dem Projektvorhaben hörte, habe ich mich sofort in die gesamte Thematik eingearbeitet. Dabei kamen viele Fragen auf, die mir die Mitarbeiter von NATURSTROM kompetent beantworten konnten. Zu-dem habe ich viele Gespräche mit anderen potenziellen Anschlussnehmern geführt und auch Kontakt zu Personen aufgenommen, die an das NATURSTROM-Nahwärmenetz in Lupburg angeschlossen haben. Niemand konnte ein gutes Gegenargument zur Nahwärme finden!“